Weniger Gas in Erdgasspeichern
Deutschland hat zu wenig Erdgas. Die Erdgasspeicher sind derzeit nur zu knapp 35 Prozent gefüllt. Vor zwei Jahren waren sie zu dieser Zeit mehr als doppelt so voll. Gerade im Winter ist Erdgas aber besonders wichtig für die Energieversorgung: Wir brauchen es vor allem, um Wohnungen zu heizen. Aber auch für die deutsche Industrie und den Transport ist das Gas essenziell.
Die Speicher sind eigentlich dazu da, um Schwankungen auf dem Gasmarkt auszugleichen. Aber schon im letzten Jahr konnten die Vorräte nicht aufgefüllt werden. Der April 2021 war ungewöhnlich kalt. Es wurde mehr geheizt und das überschüssige Erdgas konnte nicht für diesen Winter aufgehoben werden. Auch wenn der Winter noch nicht vorbei ist, mit kalten Wohnungen müssen die Deutschen erstmal nicht rechnen.
Durch Nord Stream 2 wird Erdgas zum Politikum
Deutschland ist bei der Versorgung mit Erdgas außerdem abhängig von Importen. Nur fünf Prozent dessen, was hier verbraucht wird, wird auch in Deutschland gefördert. Über die Hälfte wird aus Russland importiert. Mit dem Konflikt in der Ukraine, wird auch die Gaspipeline Nord Stream 2 immer mehr zum Politikum.
Geht Deutschland mitten im Winter das Gas aus? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Sebastian Bleschke. Er ist Geschäftsführer der Initiative Energien Speichern e.V., dem Branchenverein der Betreiber deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher.