Spargel und die Vorfreude auf frische Erdbeeren machen den deutschen Frühling aus. Die roten Erdbeerhäuschen und Angebotstische im Supermarkt werden auch dieses Jahr bereitstehen – trotz Pandemie. Geernet wird das Obst und Gemüse vor allem von Saisonarbeitskräften aus osteuropäischen Ländern, zum Beispiel aus Rumänien oder Polen.
Erntehilfe: Wer zahlt den Preis für Spargel und Co?
Doch nicht erst seit Beginn der Pandemie wird die Freude über den Genuss immer öfter getrübt, denn bei den Erntebedingungen sieht es weniger gut aus, als im Supermarktregal oder dem heimischen Esstisch. Vor allem unzureichende Hygienekonzepte auf den Höfen und die häufig beengten Unterbringungen werden scharf kritisiert. Dazu kommen die anstrengenden, teilweise sehr langen Arbeitstage während der Ernte.
Wegen der Corona-Pandemie ist im vergangenen Jahr eine gesetzliche Neuregelung für die Saisonarbeitskräfte auf den Weg gebracht worden. Normalerweise können sie für bis zu 70 Arbeitstagen von der Sozialversicherungspflicht befreit werden. Das bedeutet für viele dann konkret: Keine Rentenansprüche und keine gesetzliche Krankenversicherung. Letztes Jahr ist dieser Zeitraum auf 115 Tage ausgeweitet worden, dieses Jahr sollen es 102 Tage sein. Das ist zwar einerseits flexibel, aber für die Beschäftigten bei der Ernte auch sehr unsicher. Doch nicht alle kritisieren diese Anpassung:
Wie lassen sich die Arbeitsbedingungen der Erntehelferinnen und -helfer verbessern? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister mit Benjamin Luig. Er koordiniert den Bereich Landwirtschaft für den Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen im Projekt „Faire Mobilität“. Außerdem bespricht sie mit Elena Strato vom Projekt „Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten“ die direkten Auswirkungen der Pandemie und die gesetzlichen Neuregelungen für Saisonarbeitskräfte. Der Vorstandssprecher des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. Simon Schumacher erklärt, wie Landwirtschaftsbetriebe mit der aktuellen Situation umgehen.