Was sind die FinCen-Files?
Die FinCen-Files zeigen: Banken weltweit haben ein Geldwäscheproblem. Jahrelang hat es verdächtige Geldtransfers gegeben, ohne dass Banken diese überprüft oder Behörden über dubiose Geldgeschäfte informiert hätten. Darunter unter anderem auch die Deutsche Bank, die HSBC, JP Morgan und Standard Chartered aus Großbritannien. Organisiertes Verbrechen und Helfer von Terror-Organisationen haben so ihr Geld gewaschen. Die Öffentlichkeit hat das durch geleakte Dokumente erfahren – den FinCen-Files.
22 000 Seiten umfasst die Sammlung geheimer Dokumente aus dem US-Finanzministerium. Sie wurden zunächst BuzzFeed News zugespielt und schließlich von einem internationalen Netzwerk aus Investigativjournalisten und -journalistinnen ausgewertet. Sie zeigen: Banken und Finanzaufsichtsbehörden haben verdächtige Geldtransfers teils erst nach Jahren den Behörden gemeldet, obwohl sie dazu verpflichtet sind, dies nach spätestens 30 Tagen zu tun.
Wie können Banken besser kontrolliert werden?
An der Börse geraten die Banken bereits massiv unter Druck. Aus der Politik hagelt es Kritik an den Versäumnissen der Kontrollinstanzen. Die Grünen sprechen sogar von einem Staatsversagen.
detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt spricht mit Frederik Obermaier über die FinCen-Files. Er ist Teil des Investigativteams der Süddeutschen Zeitung. Elena Scherschneva beschäftigt sich seit Jahren mit Geldwäsche-Prävention: Erst bei der österreichischen Polizei, inzwischen als Unternehmensberaterin. Was die Politik für Konsequenzen ziehen sollte, um Geldwäsche künftig einzudämmen, sagt uns Lisa Paus, Sprecherin für Finanzpolitik für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag.