Die spektakuläre Entwicklung um die GameStop-Aktien beginnt im Subreddit „Wallstreetbets“. Die Seite ist eines der prominentesten Finanzforen auf der Plattform Reddit. Hier tauschen unzählige Nutzer und Nutzerinnen anonym Tipps für Finanztransaktionen aus. Die große Mehrheit sind sogenannte Kleinanlegerinnen und -anleger. Sie arbeiten also nicht für große Banken oder Fonds, sondern investieren mit ihrem eigenen Geld.
Wette gegen Wette
Einer dieser User macht früh im vergangenen Jahr darauf aufmerksam, dass große Hedgefonds auf den Verfall der GameStop-Aktie wetten. Er teilt diese Ansicht nicht und rät dazu, in die Aktie zu investieren. Diesem Rat folgen viele Leute und die Idee entwickelt sich zu einer Art Witz innerhalb des Forums.
In den letzten Wochen haben sich nun immer mehr Menschen angeschlossen und agieren zusammen gegen die Hedgefonds. Mit Erfolg: Während die Anleger und Anlegerinnen teilweise große Profite aus ihren Einsätzen ziehen, verlieren die Hedgefonds bis dato eine gute Milliarde.
GameStop-Aktien: komplett entkoppelt von Leistung des Unternehmens
Unklar ist, wie es mit der Aktie von GameStop weitergeht. Auch bleibt offen, ob sich die Investierenden nicht doch noch verzocken. Der Fall zeigt aber, dass Börsenwerte von den Leistungen eines Unternehmens unter Umständen komplett entkoppelt sind. Und dass eine Gruppe von Menschen mit einem gemeinsamen Ziel typische Abläufe an der Börse aushebeln kann.
Wir versuchen nachzuvollziehen, wie genau das abgelaufen ist, und die Frage zu beantworten: Wie beeinflussbar ist die Börse? Dazu redet detektor.fm-Moderatorin Maria Jainta mit Marco Herak. Er ist Finanzjournalist und Produzent des Podcasts Foreign Times. Außerdem spricht sie mit Titus, einem Reddit-User, der auch in GameStop-Aktien investiert hat.