Nord Stream 1 steht still
Seit Montag ist die Gaslieferung aus Russland durch die Pipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten gestoppt. Die Pipeline ist seit der Inbetriebnahme 2011 eine der wichtigsten Leitungen, über die russisches Gas nach Deutschland kommt. Auf einer Länge von 1 124 Kilometern fließen jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Ostsee von Russland nach Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürchtet, Russland könne die Gaslieferungen als politisches Druckmittel benutzen und den Gashahn auch nach Ende der Wartungsarbeiten zulassen.
Kollektiver Sparkurs
Laut Wirtschaftsministerium hat Deutschland bis zu den Wartungsarbeiten 35 Prozent seiner Gaslieferungen durch Nord Stream 1 bezogen. Das ist zwar weniger als die 55 Prozent des letzten Jahres, aber immer noch erheblich. In Anbetracht dessen sind Verbraucher und Verbraucherinnen besorgt, wie sie die Heizkostenrechnung im kommenden Winter bezahlen sollen. Um jetzt schon Energie zu sparen, können Privathaushalte sich informieren, welcher Weg für sie geeignet ist: Eine neue Heizung, die Einstellung der Heizung überprüfen oder aber Rücklagen bilden, um sich ein finanzielles Polster anzulegen.
Von staatlicher Seite wurde wegen des möglichen Gasengpasses mittlerweile die zweite Eskalationsstufe des Notfallplan Gas ausgerufen. Ab der dritten Eskalationsstufe, der Notfallstufe, wäre der Staat berechtigt, die Gasverteilung zu übernehmen.
Müssen wir diesen Winter frieren? Das hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde die Leiterin der Pressestelle des Deutschen Mieterbundes Jutta Hartmann und die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert gefragt.