Gründerinnen haben im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen auch heute noch mit einigen Hürden zu kämpfen: Unterschätzte Business-Konzepte, fehlendes Startkapital und Vorurteile in einer männerdominierten Szene sorgen für Ungleichheit.
Gründerinnen gesucht
Der letzte Bericht des Female Founders Monitors (FFM), einer zentralen Studie zur Bedeutung von Gründerinnen für das deutsche Start-Up-Ökosystem, hat gezeigt: Im vergangenen Jahr sind von 100 neu gegründeten Unternehmen nur ungefähr 18 von Frauen gegründet worden. Und bei Start-Ups, die ein besonders innovatives Konzept und stärkeres Wachstumspotenzial haben, liegt der Frauenanteil unter den Gründenden sogar nur bei 15,7 Prozent. Einer der Gründe: Laut dem FFM haben Männer bei gleichen Geschäftsmodellen eine 60 Prozent höhere Chance als Frauen, an Risikokapital zu kommen.
Wer investiert hier in wen?
Doch ohne Risikokapital von Investoren ist eine Gründung oft nicht realisierbar. Deshalb geht es für viele, wenn die Idee für ein Unternehmen einmal da ist, zunächst zum Pitch bei einem Venture Capital Investor. Das ist eine Person oder Gruppe, die Wagniskapital in Projekte investiert, auch in der Hoffnung auf spätere Rendite. Aber männliche Investoren geben ihr Geld lieber an Männer als an Frauen. Das ist besonders problematisch, weil ein Großteil der Venture-Capital-Firmen von Männern geführt werden.
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, haben sich einige Gründerinnen und Netzwerke jetzt besonders die Förderung von weiblichen Gründungsteams und frauengeführten Unternehmen vorgenommen. Wir fragen uns heute: Wie diskriminierend ist die Gründungsszene und was lässt sich dagegen tun?
Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Tijen Onaran. Sie ist Autorin, Moderatorin, Investorin und hat das Diversitäts-Netzwerk „Global Digital Women“ gegründet. Heike Hölzner, Professorin für Entrepreneurship und Mittelstandsmanagement an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, erklärt, was gegen Diskriminierung in der Gründungsszene getan werden sollte.