Staus und Autolärm in Lüdenscheid
Als Verkehrsader zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland ist sie wichtiger Teil der deutschen Infrastruktur: die A45. Seit Anfang Dezember verläuft der Verkehr dort aber nicht mehr reibungslos. Grund dafür ist die marode Rahmede-Brücke, die wegen unbehandelter Schäden umgehend gesperrt werden musste. Die Umleitung der Autobahn führt nun direkt durch Lüdenscheid. Für die Anwohner und Anwohnerinnen bedeutet das ein permanentes Verkehrsaufkommen innerhalb der Stadt. Sie müssen sich darauf einstellen, die nächsten fünf Jahre mit Staus vor der Tür leben zu müssen. Schnell repariert werden kann die Brücke nämlich nicht, sie muss abgerissen und neu gebaut werden.
Marode Brücken zieren Deutschlands Infrastruktur
Die Talbrücke auf der A45 ist kein Einzelfall, das zeigt ein interner Bericht der bundeseigenen Autobahngesellschaft, der Autobahn GmbH. Darin steht: Deutschlands Autobahnbrücken geht es schlechter als gedacht. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Jahr doppelt so viele Brücken wie sonst pro Jahr saniert werden müssen. Zufall ist das nicht: die zuständigen Landesbehörden haben in der Vergangenheit wohl nicht so genau hin- und mit dieser Vermeidungsstrategie sanierungsfällige Stellen übersehen. Mit den unbehandelten Langzeitproblemen, die sich bundesweit zeigen, muss sich der neue Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) künftig auseinandersetzen. Über 700 Millionen Euro und ein neues Maßnahmengesetz werden dafür nötig sein.
In welchem Zustand sind Deutschlands Autobahnbrücken wirklich? Und wer trägt dafür die Verantwortung?
Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit dem Wirtschaftsjournalisten Gerald Traufetter vom Spiegel. Wie Autobahnbrücke überhaupt marode werden und was man dagegen tun sollte, das erklärt Prof. Michael Schreckenberg. Er ist Verkehrsforscher an der Uni Duisburg-Essen.