Wir stecken mitten in einer Lieferkrise. Vielen Unternehmen fehlen Materialien, die Lieferzeiten sind lang. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat jetzt in einer aktuellen Umfrage herausgefunden, dass diese globalen Lieferengpässe voraussichtlich bis Sommer 2022 andauern werden. Zumindest gehen die Branchen davon aus. Die Materialknappheit ist ein branchenübergreifendes Problem. Besonders betroffen sind jedoch die Bereiche Elektronik, Automobil und Kunststoffwaren.
Preiserhöhungen wegen Problemen in globalen Lieferketten
Infolge der Corona-Pandemie haben sich die Frachtkosten des Containerverkehrs zwischen Asien und Nordeuropa auf das Drei- bis Vierfache verteuert. Lockdowns haben dazu geführt, dass Container verlagert wurden und die fehlen jetzt an internationalen Handelshäfen. Dadurch entstehen globale Lieferengpässe und Störungen in mehrstufigen Lieferketten. Das führt wiederum zu starken Preiserhöhungen, die sich auch auf Seite der Verbaucherinnen und Verbraucher bemerkbar machen.
Wege aus der Lieferkrise
Die Studie „Wenn’s mal wieder länger dauert…!“ der Landesbank Baden-Württemberg untersucht einerseits die verschiedenen Auswirkungen der globalen Lieferkrise auf die unterschiedlichen (Industrie-)Branchen. Andererseits zeigen die Studienergebnisse mögliche Strategien für Unternehmen auf, um mit den Lieferengpässen umzugehen. Je nachdem, ob die Firmen aus dem Einzel- oder dem Großhandel sind, variieren dabei die Maßnahmen.
Über die Entstehung von Lieferengpässen hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Martin Gornig gesprochen. Er ist Forschungsdirektor für Industriepolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Gerhard Wolf erklärt uns, wie Unternehmen mit der Lieferkrise umgehen. Er ist Analyst und Leiter der Unternehmensforschung bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).