Arbeitskämpfe bei der Lufthansa
Die aktuelle Urlaubssaison ist bereits von Streiks geprägt. Das Bodenpersonal der Lufthansa hat Ende Juli gestreikt und rund 1 000 Flieger konnten nicht starten. Nun könnten die Pilotinnen und Piloten streiken. Ihre Gewerkschaft, die Vereinigung Cockpit (VC), hat mit 97,6 Prozent für einen Streik gestimmt. Das heißt bisher aber nur, dass ein Streik möglich wäre. VC-Tarifvorstand Marcel Gröls spricht gegenüber der Tagesschau von einem „Warnsignal“.
Einheitliche Tarifverträge und mehr Gehalt
Streitpunkt zwischen Lufthansa und Vereinigung Cockpit sind die Tarifverhandlungen, die sich bereits über Monate hinziehen: Sechs Verhandlungsrunden sind bereits gescheitert. Die Vereinigung Cockpit fordert höhere Gehälter für die 5 000 Pilotinnen und Piloten. Konkret geht es um 5,5 Prozent mehr Gehalt. Darüber hinaus setzt sich die Gewerkschaft für einen automatischen Inflationsausgleich ein. Die Lufthansa hingegen möchte Personalkosten eindämmen.
Eine weitere Forderung der Vereinigung Cockpit: einheitliche Tarifverträge. VC-Tarifvorstand Gröls wirft dem Konzern vor, unter dem Eindruck der Corona-Krise, Tochterfirmen aufzubauen, um Tarifverträge zu umgehen. In der Urabstimmung wurde zwar für einen Streik entschieden, noch wird der Streit um die Gehälter und Tarifverträge jedoch noch ohne Streik ausgefochten.
Kommt es zum erneuten Arbeitskampf bei der Lufthansa? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Matthias Baier. Er ist Pilot und Presssprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit.