Auf einen Blick erkennen, was gesund ist: Das soll der Nutri-Score ermöglichen. In der Theorie soll die Lebensmittelampel die Entscheidung für gesunde Lebensmittel erleichtern. In der Praxis haben sich erst wenige Firmen dazu entschieden, den Score auf ihre Verpackungen zu drucken.
Die EU-Komission will 2022 ein verpflichtendes Nährwertlogo vorschlagen. Damit soll dann zum Beispiel auf den ersten Blick erkennbar sein, welches Lebensmittel ungesund ist. Und wovon man vielleicht doch mal mehr essen kann.
Foodwatch warnt vor Verwässerung des Nutri-Score
Der Verbraucherverband Foodwatch hat am Donnerstag davor gewarnt, dass die Lobby der Lebensmittelproduzenten zu stark die Lebensmittelampel beeinflusst. Der Vorwurf: Durch ein neues Rechnungsverfahren würden zucker- und fetthaltige Produkte viel besser als zuvor abschneiden. Das prägnanteste Beispiel: Ein Traubensaft, der mehr 60 Prozent mehr Zucker als Cola enthält. Anstatt der schlechtesten Note, würde bei einer Neubewertung ein A auf der Verpackung stehen. Aber auch salzige und fettige Fleischwaren würden positiver bewertet werden.
Lebensmittelverband forderte Nachbesserung
Der Lebensmittelverband argumentiert dagegen, dass die Neuberechnung durchaus gerechtfertigt sei. Sie würde es erst möglich machen, dass die Hinweise auf Verpackungen korrekt sind. Die Hinweise auf den Lebensmitteln würden die Konsumenten und Konsumentinnen daran hindern, freie Entscheidungen zu treffen und damit aktiv in den Markt eingreifen.
Über die Forderungen des Lebensmittelverbands nach einer neuen Berechnungsart für den Nutri-Score spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Oliver Numrich. Er ist Pressesprecher des Lebensmittelverband Deutschland e. V.. Welche Konsequenzen die Forderungen für den Nutri-Score und die Verbraucher hätten, erklärt Sarah Häuser, Pressesprecherin für Foodwatch.