2016 sorgten die „Panama Papers“ für Wirbel: Nachdem sie dubiose Geldgeschäfte aufgedeckt haben, konnten Finanzbehörden weltweit über eine Milliarde Euro einnehmen. Unzählige Betrügerinnen und Betrüger konnten überführt werden und Politikerinnen und Politiker wurden zum Rücktritt gedrängt. Die Journalisten und Journalistinnen hinter den „Panama Papers“ wurden 2017 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet.
Die Pandora Papers
Bei den jetzt veröffentlichten „Pandora Papers“ handelt es sich – zumindest wenn man die Datenmenge als Maßstab nimmt – um ein noch größeres Leak. 2,9 Terrabite an Daten haben mehr als 600 Journalisten und Journalistinnen in den letzten zwei Jahren durchwühlt. Bei den „Panama Papers“ waren es 2,6 Terrabite. Und auch diesmal sind wieder viele Prominente und Politiker bzw. Politikerinnen mit den Offshore-Konten in Verbindung gebracht worden.
Welche Konsequenzen haben die Veröffentlichungen?
Zu den über 330 Politikern und Politikerinnen, die vom Steueroasen-Datenleak betroffen sind, gehört auch der tschechische Premierminister Andrej Babiš. Für ihn könnte die Offenlegung besonders heikel werden. Denn am kommenden Freitag und Samstag stehen Parlamentswahlen in Tschechien an. Der Politiker erwarb über Briefkastenfirmen ein Landschloss in Südfrankreich für mehr als 15 Millionen Euro.
Die Veröffentlichungen sind ein Zeichen dafür, dass Datenleaks vermehrt an die Öffentlichkeit gelangen. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Frage, warum derartige Geschäfte immer noch möglich sind.
Welche Folgen haben die Enthüllungen? Welche Steuerlücken müssen noch geschlossen werden? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann mit dem Investigativjournalisten Hannes Munziger von der Süddeutschen Zeitung, der an Recherche für die „Pandora Papers“ beteiligt war und mit Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit.