Wachstum, Wachstum, Wachstum!
Das kapitalistische System basiert auf dem Wachstumsgedanken. Je mehr produziert wird, je mehr Reichtum und Wohlstand entsteht, desto besser geht es allen Menschen. Die Realität sieht oft anders aus. Die Minderheit besitzt den größten Teil des vorhandenen Kapitals und sammelt immer mehr an. Der Großteil der Gesellschaft teilt sich den kleinen Rest.
Schon seit Jahren gibt es Bewegungen, die alternative Konzepte vorschlagen. Die Diskussion um das Wachstum wird gerade jetzt noch einmal besonders relevant. Durch die Coronakrise wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr seit langer Zeit zum ersten Mal nicht wachsen. Das ist Anlass für viele, dies als Chance zu sehen und das Wirtschaftssystem umzustellen – nachhaltiger und sozialer.
Was ist eine Postwachstumsgesellschaft eigentlich?
Der Weg zu einer solchen Gesellschaft wäre ein langer Prozess. Die Gesellschaft müsste auf die Veränderungen vorbereitet werden. Verschiedene Konzepte müssten daraufhin getestet werden, ob sie wirklich im großen Stil funktionieren. Oft werden in diesen Zusammenhängen die Sharing-, Repair- und Second Hand-Wirtschaft genannt. Außerdem wir argumentiert, dass die Zufriedenheit der Menschen nicht mit dem Wachstum der Wirtschaft zusammenhängt. Es lässt sich beobachten, dass ab einem Punkt die Zufriedenheit gleich bleibt, auch wenn zum Beispiel das Bruttoinlandsprodukt steigt. Diese Ideen haben aber oft das Problem, das sie noch nicht im breiten Diskurs angekommen sind.
Ob die Wirtschaft denn immer weiter wachsen sollte, darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Angelika Zahrnt gesprochen. Und Nina Treu vom „Konzeptwerk Neue Ökonomie“ erklärt, wie die Coronakrise die Gesellschaft in Richtung einer neuen Ökonomie führen kann.