Der Rubel ist fast nichts mehr wert: für einen Euro muss man derzeit 107 Rubel zahlen. Oder anders: für einen Rubel bekommt man nicht mal mehr einen Eurocent. Grund dafür ist, dass auch die russische Zentralbank von den Finanzsanktionen des Westens betroffen ist. Die Zentralbank hat daraufhin reagiert und den Leitzins von knapp zehn auf nunmehr 20 Prozent angehoben. Damit steigt die Inflation, Waren werden teurer und der Run aufs Bargeld hat begonnen.
Rubel im freien Fall
Ausländische Anlegerinnen und Anleger können außerdem ihre russischen Aktien nicht mehr verkaufen. Die Moskauer Börse bleibt vorerst geschlossen. Damit soll verhindert werden, dass die Währung weiter an Wert verliert – aufhalten lasse sich das aber wohl so kurzfristig nicht, meint der Wirtschaftswissenschaftler Janis Kluge im Gespräch mit detektor.fm:
So schnell wird sich die russische Wirtschaft nicht von den Sanktionen erholen, allerdings haben weder die Fed, also die US-amerikanische Zentralbank, noch die Europäische Zentralbank (EZB) jemals andere Zentralbanken in diesem Maße sanktioniert. Dass die Zentralbanken einschreiten, gilt als die schärfste finanzpolitische Strafe.
Kann sich Russland davon erholen? Und wie reagieren Wirtschaft und vor allem auch die Zivilbevölkerung, wenn ihr Geld nichts mehr wert ist? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik des Deutschen Instituts für Internationale Sicherheit und Politik.