Erfolgreichste Shopping-App
Gewinnspiele für Geschenk-Gutscheine, extreme Rabatte und versandkostenfreie Lieferung sollen die User der chinesischen Shopping-Plattform Temu (Aussprache: Tii-Muh) zum Kauf verführen. Mit gezielter Werbung und einem App-Design, das eher einer Social-Media-Plattform ähnelt, gestaltet sich das Shopping-Erlebnis hier ganz anders als bei anderen Online-Händlern. Die App Temu, die zum chinesischen Unternehmen PDD Holding gehört, gibt es erst seit letztem Jahr, in Deutschland sogar erst seit April. Und schon hat sie es mit über 50 Millionen Downloads geschafft, die am meisten heruntergeladene App in der Kategorie Shopping im Google Play Store zu sein.
Stellt Temu den Handel auf den Kopf?
Die Plattform funktioniert ähnlich wie andere Shopping-Plattformen und ist durch ihren Erfolg zum größten Konkurrenten für Anbieter wie Amazon, Wish oder AliExpress geworden. Was unterscheidet Temu also von den anderen Shops? Temu verkauft keine eigenen Artikel, sondern bietet chinesischen Händlern nur die Plattform, um ihre Artikel zu verkaufen. Dadurch kommen die Produkte direkt aus der Fabrik an die Kundschaft. Außerdem nutzt Temu Künstliche Intelligenz (wie Shein auch), um Trends in Echtzeit zu analysieren und anschließend entsprechend die Produktion und Platzierung anzusteuern. Die neue Shopping-Plattform steht trotz ihres Erfolges aber auch in der Kritik: Temu werden Verstöße gegen Handelsrecht, Datenmissbrauch und Diskriminierung der Uiguren vorgeworfen.
Was hat es mit diesem Hype auf sich und wie funktioniert das Unternehmen? Das bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt in der aktuellen Folge „Zurück zum Thema“ mit Alexander Graf. Er ist selbst als Unternehmer im Online-Handel aktiv und ist Handels- und Digital-Experte.