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Bild: Cuhle-Fotos | Shutterstock

Zurück zum Thema | Tierhaltung

Weniger Billigfleisch, mehr Tierwohl?

Ab 2030 wollen Aldi, Rewe und Lidl kein Billigfleisch mehr verkaufen. Stattdessen setzen sie auf mehr Tierwohl. Kann das klappen? Und was bedeutet das für Landwirtinnen und Landwirte?

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Kein Billig-Frischfleisch mehr

Aldi hat den Startschuss gegeben und viele andere Supermärkte ziehen mit: Bis 2030 soll sich die Qualität der Tierhaltung für viele Fleischprodukte stark verbessern. Ab dann soll kein sogenanntes Billigfleisch mehr verkauft werden, bei dem die Tiere unter besonders schlechten Bedingungen gehalten werden. Das soll allerdings nur für Frischfleisch gelten, Tiefkühlware und verarbeitete Produkte wie etwa Wurst sind davon ausgenommen.

Um Standards in der Tierhaltung festzulegen, haben große Supermarktketten schon 2019 zusammen ein einheitliches Label erstellt. Unterteilt in vier Haltungsformen gibt dieses Label an, wie ein Tier sein Leben bis zur Schlachtung verbracht hat.

Dass profitorientierte Unternehmen diesen Weg gehen, zeigt ja schon die Richtung der Gesellschaft. Und da muss die Politik jetzt dringend nachziehen.

Hester Pommerening, Presserefentin Deutscher Tierschutzbund

Hester Pommerening, Presserefentin Deutscher TierschutzbundBild: Deutscher Tierschutzbund

Haltungsform eins entspricht dem gesetzlichen Mindeststandard: Die Tiere haben wenig Platz und verbringen ihr Leben ohne Tageslicht im Stall. In Haltungsform zwei haben die Tiere etwas mehr Platz und Stroh. Kühe dürfen nicht angebunden werden. Erst mit Haltungsform vier haben die Tiere Auslauf und doppelt so viel Platz wie in Haltungsstufe eins. Etwa 87 Prozent der Tiere werden im Moment noch nach den Richtlinien der Haltungsformen eins und zwei gehalten. Dementsprechend haben auch Verbraucher im Supermarkt oft nur eine kleine Auswahl an Fleischprodukten aus den besseren Haltungsstufen.

Wenn ich das Angebot gar nicht habe, kann der Verbraucher auch nicht seine Nachfrage decken. Deswegen hatte der Handel immer eine Verantwortung, die er nicht wahrgenommen hat.

Martin Schulz, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bäuerlicher Landwirtschaft

Martin Schulz, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bäuerlicher LandwirtschaftBild: Privat

Tierwohl kostet Geld

Dass die Supermärkte jetzt selber mit diesem Programm vorgeprescht sind, begrüßen Tierschützer. Aber für die landwirtschaftlichen Betriebe, die nun umstellen müssen, ist das eine Herausforderung. Teure Umbauten und Produktionsänderungen stehen an.

Es ist so, dass Fleisch aus 87 Prozent der Haltungsformen, wie sie jetzt praktiziert werden, dann nicht mehr abgenommen werden soll. Mich würde einfach interessieren, wo die Produkte dann herkommen sollen.

Hubertus Berges, Landwirt und Vorstandsmitglied beim Landesbauernverband Landvolk Niedersachsen

Hubertus Berges, Landwirt und Vorstandsmitglied beim Landesbauernverband Landvolk NiedersachsenBild: Landvolk Niedersachsen

Ob die Pläne der Supemärkte für mehr Tierwohl sorgen, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund. Und was der Vorstoß für Landwirtinnen und Landwirte bedeutet, das hat sie die Landwirte Martin Schulz und Hubertus Berges gefragt.

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