Handel mit erlogenem Geld
Den vielleicht größten deutschen Wirtschaftsskandal hat nun jenes Unternehmen verursacht, das noch vor zwei Jahren die etablierten Banken an der Börse in den Schatten stellen sollte. Der Zahlungsabwickler Wirecard hat mitgeteilt, dass die bisher dokumentierten Guthaben auf asiatischen Treuhandkonten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bestehen. Das würde eine Massenanfertigung von gefälschten Verträgen und Dokumenten bedeuten, weshalb der Kurs von Wirecard nun drastisch gesunken ist. Seit dem vergangenen Mittwoch haben die Wirecard-Aktien mehr als zehn Milliarden Euro an Wert verloren. Wie kann es sein, dass ein Unternehmen mit so viel erfundenem Geld über Jahre hinweg an der Börse bleibt? Und wer kontrolliert das überhaupt?
Börse als Altersvorsorge
Viele Investoren und Investorinnen haben durch die gefälschten Angaben große Einbußen erlitten. Der ehemalige Wirecard-Vorstandschef Markus Braun selbst hat durch den Verkauf der Wertpapiere rund 400 Millionen Euro Verlust gemacht. Wie sicher ist also überhaupt der Finanzmarkt? Schon durch die Corona-Pandemie sind die Aktienmärkte weltweit kräftig eingebrochen. Dabei soll der Finanzmark eine neue Chance gegen Altersarmut bieten. Durch eine Art Versicherung an den Börsen kann das Risiko vor Abstürzen erheblich verringert werden. Aber hilft das auch bei derartigen Einbrüchen?
Wie Wirecard über Jahre hinweg mit falschen Daten an der Börse weit oben stand, darüber hat detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Ulrike Hermann gesprochen. Sie ist Wirtschaftsjournalistin für die taz. Wie man nun investieren sollte und wie sicher der Finanzmarkt wirklich ist, davon berichtet Hendrik Buhrs, er ist Redakteur für Bankprodukte und Versicherungen bei Finanztip.