Zur Vier-Tage-Woche haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt die Ergebnisse eines Pilotprojektes aus Island veröffentlicht. Sie stellten fest, dass die Teilnehmenden ihrer Studie während der verkürzten Arbeitszeit mindestens genauso produktiv waren wie während einer Vollzeitbeschäftigung. Der Studie zufolge soll sich die Vier-Tage-Woche auch positiv auf die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewirkt haben.
Weniger Arbeit, mehr Freizeit
In Feldversuchen, die mehrere Jahre lang dauerten, stellten die Fachleute fest, dass Angestellte mit verkürzter Arbeitszeit im Vergleich zu voll Berufstätigen weniger unter Burn-out-Symptomen gelitten und sich insgesamt weniger gestresst gefühlt haben. Doch es gibt auch Kritik: Die verkürzte Woche führe zu einer höheren Belastung an den Arbeitstagen, eine längere Erholungsphase würde dadurch zwangsläufig notwendig. Zudem ist fraglich, ob sich die Ergebnisse der Studie aus dem vergleichsweise kleinen Island überhaupt auf Deutschland übertragen lassen.
Wirtschaftliche Folgen?
Spanien hat nun ebenfalls ein Pilotprojekt für eine Vier-Tage-Woche auf den Weg gebracht, auch in Deutschland wagen erste Unternehmen das Experiment und lassen sich dabei wissenschaftlich begleiten. Auch hier sind Erfolge sichtbar, denn die verkürzte Arbeitszeit steigert die Effektivität am Arbeitsplatz. Allerdings klagen manche Angestellten auch über wachsenden Druck im Job.
Welche Vor- und Nachteile eine Vier-Tage-Woche für die deutsche Wirtschaft hätte und ob sie hierzulande überhaupt umsetzbar wäre, darüber hat detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Heinz-Josef Bontrup gesprochen. Er ist Wirtschaftswissenschaftler, emeritierter Professor und Befürworter der Vier-Tage-Woche. Hilmar Schneider vom privaten Thinktank Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) erklärt, warum er die Viertagewoche skeptisch sieht.