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Foto: Axel Bueckert | shutterstock.com
Bild: Axel Bueckert | Shutterstock.com

Zurück zum Thema | ZeroCovid

Wer bezahlt den Shutdown?

Seit gut einem Monat befindet sich Deutschland im „Lockdown“. Trotzdem sinken die Infektions- und Todeszahlen nur langsam. „Flatten the curve“ ist gescheitert – meint zumindest die Initiative ZeroCovid. Sie fordert einen letzten, radikaleren Shutdown.

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Bisherige Strategien meist nur kurzfristig erfolgreich

Ein knappes Jahr beschäftigt das Corona-Virus schon die Welt. Trotz verschiedenster Strategien ist Europa weit davon entfernt, das Virus unter Kontrolle zu haben. Zehntausende infizieren sich allein in Deutschland täglich, immer weniger arbeiten noch im Homeoffice und Schülerinnen und Schüler erleben seit Beginn der Pandemie kaum geregelten Unterricht. Während private Unternehmungen und Zusammenkünfte unterbunden werden, sind die Einschränkungen in Büros und Fabriken meist nicht so stark.

Viele Wirtschaftszweige sind potenzielle Infektionsherde, die die Pandemie unnötig in die Länge ziehen – und Leben kosten.

Alex Mesbah, Aktivist bei ZeroCovid

Alex Mesbah, Aktivist bei ZeroCovidFoto: privat

ZeroCovid: Ein radikaler Strategiewechsel?

Die Initiative „ZeroCovid“ drängt deshalb auf einen radikalen Strategiewechsel der europäischen Regierungen. Sie fordert einen letzten, harten Shutdown. Der beträfe nicht nur die Freizeit, sondern insbesondere auch den Arbeitsalltag. Alle „gesellschaftlich nicht dringend erforderlichen“ Betriebe wie Fabriken, Büros und Baustellen sollen geschlossen werden. Bis die Zahl der Neuinfektionen auf Null gefallen ist.

Um einen „Ping-Pong-Effekt“ zu verhindern, soll dieser Shutdown europaweit stattfinden. Außerdem drängen die Initiatorinnen und Initiatoren auf eine umfassende finanzielle Absicherung der Betroffenen. Diese soll durch eine „Covid-Solidaritätsabgabe“ der reichsten europäischen Menschen finanziert werden.

Aber ist das überhaupt umsetzbar? So würden zum Beispiel globale Lieferketten unterbrochen werden. Außerdem ist unklar, ob das Vermögen der Reichsten tatsächlich ausreichen würde, um den wirtschaftlichen Schaden abzufedern. Diese „halbtotalitäre Fantasie“ wie der Journalist Thomas Gerlach in der taz schreibt stößt selbst im politisch linken Lager auf harsche Kritik.

Ich kann mich nicht dahinter stellen, die Industrie völlig lahm zu legen. Selbst wenn es dadurch gelingen sollte, die Zahlen kurzfristig drastisch zu senken, können sie anschließend wieder steigen. Wir hätten dann aber einen Milliarden-Schaden in der Wirtschaft.

Hubert Aiwanger, Bayerischer Wirtschaftsminister

Hubert Aiwanger, Bayerischer WirtschaftsministerFoto: Bayrisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Zur Strategie von ZeroCovid, eine umfassende Arbeitspause einzulegen, spricht detektor.fm-Moderator Stephan Ziegert mit Alex Mesbah, einem der Initiatoren von ZeroCovid. Außerdem erklärt der bayerische Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger, warum er die Forderungen für nicht umsetzbar hält.

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