Bisherige Strategien meist nur kurzfristig erfolgreich
Ein knappes Jahr beschäftigt das Corona-Virus schon die Welt. Trotz verschiedenster Strategien ist Europa weit davon entfernt, das Virus unter Kontrolle zu haben. Zehntausende infizieren sich allein in Deutschland täglich, immer weniger arbeiten noch im Homeoffice und Schülerinnen und Schüler erleben seit Beginn der Pandemie kaum geregelten Unterricht. Während private Unternehmungen und Zusammenkünfte unterbunden werden, sind die Einschränkungen in Büros und Fabriken meist nicht so stark.
ZeroCovid: Ein radikaler Strategiewechsel?
Die Initiative „ZeroCovid“ drängt deshalb auf einen radikalen Strategiewechsel der europäischen Regierungen. Sie fordert einen letzten, harten Shutdown. Der beträfe nicht nur die Freizeit, sondern insbesondere auch den Arbeitsalltag. Alle „gesellschaftlich nicht dringend erforderlichen“ Betriebe wie Fabriken, Büros und Baustellen sollen geschlossen werden. Bis die Zahl der Neuinfektionen auf Null gefallen ist.
Um einen „Ping-Pong-Effekt“ zu verhindern, soll dieser Shutdown europaweit stattfinden. Außerdem drängen die Initiatorinnen und Initiatoren auf eine umfassende finanzielle Absicherung der Betroffenen. Diese soll durch eine „Covid-Solidaritätsabgabe“ der reichsten europäischen Menschen finanziert werden.
Aber ist das überhaupt umsetzbar? So würden zum Beispiel globale Lieferketten unterbrochen werden. Außerdem ist unklar, ob das Vermögen der Reichsten tatsächlich ausreichen würde, um den wirtschaftlichen Schaden abzufedern. Diese „halbtotalitäre Fantasie“ wie der Journalist Thomas Gerlach in der taz schreibt stößt selbst im politisch linken Lager auf harsche Kritik.
Zur Strategie von ZeroCovid, eine umfassende Arbeitspause einzulegen, spricht detektor.fm-Moderator Stephan Ziegert mit Alex Mesbah, einem der Initiatoren von ZeroCovid. Außerdem erklärt der bayerische Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger, warum er die Forderungen für nicht umsetzbar hält.