Es ist selten, dass ein Vorgang aus der Verwaltung einen eigenen Namen bekommt. „Riestern“ hingegen gehört seit 2002 zum festen Wortschatz von Finanzberatern und Rentenexperten.
Eingeführt von der rot-grünen Koalition geht die private Altersvorsorge auf den ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester zurück. Die Grundidee: Die Arbeitnehmer sorgen privat für das Alter vor und bekommen dafür einen Zuschuss vom Staat.
Auch wenn es Kritik gab, nahmen die Deutschen die Riesterrente gut an: Bis zu 15 Mio. Riesterverträge existieren derzeit bundesweit.
Doch seit kurzem werden die Zahlen der neu abgeschlossenen Verträge deutlich geringer. Im ersten Halbjahr wurden bisher erst rund 250.000 Riesterverträge abgeschlossen. In den Jahren davor waren es meist knapp 1 Million pro Jahr. Zudem zahlen die Riester-Sparer für die Altersvorsorge immer weniger ein. Mehr noch: Fast jeder fünfte bereits abgeschlossene Riestervertrag ruht derzeit.
Warum die Riesterrente nicht mehr so stark angenommen wird und ob sie bei rückläufigen Zinsen überhaupt noch sinnvoll ist, wollten wir von Michael Bäumer von Stiftung Warentest wissen.