Sprachenspeicher Gehirn
Sie sprechen oft mehr als zehn, manchmal sogar mehr als zwanzig Sprachen fließend: Warum es polyglotten Menschen leicht fällt, Sprachen zu erlernen, ist auch für die Sprachforschung rätselhaft. Sowohl genetische als auch soziologische Faktoren spielen bei der Sprache eine Rolle. Und eins ist auf jeden Fall klar: Auch sehr sprachbegabte Menschen können nur einen Bruchteil aller Sprachen lernen. Laut dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig werden weltweit zwischen 6 500 und 7 000 Sprachen gesprochen.
Sprache und Gene
Die Frage, wie Menschen Sprache lernen, beschäftigt auch die Sprachforschung. Dass die individuelle Sprachbegabung auch genetisch bedingt ist, ist unumstritten. Unklar ist allerdings, welche Rolle das Genom beim Spracherwerb genau spielt. Am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nimwegen entschlüsseln Forscherinnen und Forscher die genetischen Muster hinter dem Sprechen. Dabei wollen sie auch die Fragen beantworten, weshalb manche Menschen einen größeren Wortschatz haben als andere, oder warum manche, scheinbar ohne lange zu überlegen, schnell die richtigen Worte finden.
detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde hat für „Ach, Mensch!“ mit dem Sprachwissenschaftler Florian Hintz vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nimwegen gesprochen. Im Interview erzählt er, warum er sich schon zu Schulzeiten für Sprache begeistert hat und wie man mit psycholinguistischen Experimenten neue Erkenntnisse über das Sprachenlernen gewinnen kann.