Im Teenageralter ist Coolness das, was uns in den Pausen zwischen dem Unterricht umtreibt. Wir wollen zu „den Coolen“ gehören. Uncool möchte natürlich niemand sein. Aber was genau meinen wir mit „cool“?
Eine Frage der Definition
Das Cambridge Dictionary sagt zum Begriff „Coolness“ folgendes:
1. die Fähigkeit, ruhig zu bleiben und in einer angemessenen Weise zu agieren, auch in schwierigen Situationen.
2. ein Verhalten, das keine warmen/herzlichen Gefühle oder Freundlichkeit zeigt
3. die Eigenschaft, leicht kalt zu sein
Das Wort „Coolness“, das bestätigt auch Kerstin Maria Pahl, lässt sich also unterschiedlich betrachten und definieren: „Klassisch wird es mit dem Begriff der Kälte in Verbindung gebracht“. Doch auch als Wertkategorie wird „cool“ verwendet.
Ursprung der Coolness
Wo genau der Begriff herkommt, ist nicht ganz klar. Forscherinnen und Forscher gehen aber von zwei historischen Strängen aus: Im frühen 20. Jahrhundert taucht die Bezeichnung „cool Jazz“ in den USA auf. In der Schwarzen Kultur war die Coolness ein Ausdruck, mit dem Gleichgültigkeit gezeigt wurde gegenüber Diskriminierungsverhalten und Verletzung.
Der zweite Ansatz blickt zurück in die Antike. In der Vormoderne wurde zwischen warmen und kalten, distanzierten Personen unterschieden. Diese und auch andere Beschreibungen, wie der Dandy, können möglicherweise als Vorläufer der Coolness gezählt werden.
Coolness ist immer kulturell geprägt und damit ein gesellschaftlicher Ausdruck zu einem bestimmten Zeitpunkt. Gegenwärtig wird Coolness in unserer Konsumgesellschaft natürlich anders gehandelt als noch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts.
Wie viel Sein hinter dem Schein steckt und ob wir lernen können, cool zu sein, das erklärt Kerstin Maria Pahl in dieser letzten Folge der Vergangenheitsstaffel von „Ach, Mensch!“. Sie forscht zum Thema „Geschichte der Gefühle“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna hat mit ihr über ihre Forschung gesprochen.