Ein neuer Tiefstand
Es ist der niedrigste Stand seit 2013: Im vergangenen Jahr lag die Geburtenrate in Deutschland bei gerade mal 1,46 Kindern pro Frau. Mit diesem niedrigen Wert steht Deutschland nicht allein da. Auch Italien, Spanien und Griechenland kämpfen seit Jahren mit niedrigen Geburtenraten. Mittlerweile sieht der Trend sogar in Nordeuropa schlecht aus. Dabei gelten Länder wie Finnland, Dänemark oder Norwegen als Vorreiter in Sachen Familienpolitik und Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Was ist mit den Vätern?
Für Nicole Hiekel zeigt diese Entwicklung, dass eben nicht allein die ökonomischen Rahmenbedingungen dafür ausschlaggebend sind, wie viele eigene Kinder sich junge Menschen wünschen. Sie leitet am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock die Forschungsgruppe zu Geschlechterungleichheiten und Fertilität. Dort geht sie der Frage nach, wie sich Einstellungen zu Partnerschaft, Karriere oder Geschlechterrollen auf den Kinderwunsch auswirken. Und zwar auch bei Männern — eine Gruppe, die in der Fertilitätsforschung früher oft ausgeklammert wurde.
In dieser Folge „Ach, Mensch!“ spricht Nicole Hiekel mit detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann über progressive Väter, desillusionierte Mütter und die Frage, warum auch die beste Familienpolitik keinen Kinderwunsch herbeizaubern kann.