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Foto: Ihar Halavach/shutterstock
Bild: Ihar Halavach | shutterstock

Ach, Mensch! | Sietske Fransen über wissenschaftliches Mikroskopieren

Durch ein Mikroskop in die Vergangenheit

Was haben Forscher und Forscherinnen gesehen, als sie vor 300 Jahren durch die ersten Mikroskope geguckt haben? Und was sehen wir heute beim Mikroskopieren durch die alten und durch moderne Geräte? Sietske Fransen vom Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom ist eine, die es ausprobiert.

Wie haben Wissenschaftler und die wenigen Wissenschaftlerinnen der frühen Neuzeit kommuniziert, wenn sie ihre Forschung und ihre Ergebnisse präsentieren und sich darüber austauschen wollten? Und welche Kommunikationsformen haben sie dabei genutzt? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsgruppe „Visualizing Science“ nach. Beispiel Buchdruck: Plötzlich gab es ganz neue Möglichkeiten der Verbreitung, was sich auf alle Bereiche der frühen modernen Forschung ausgewirkt hat. Allgemein ist das 17. Jahrhundert bekannt als eine wissenschaftlich innovative Periode. In dieser Zeit sind viele neue Instrumente entwickelt worden, wie beispielsweise Teleskope und Mikroskope.

„Visualizing the Unknown“

Das internationale Forschungsprojekt „Visualizing the Unknown: Scientific Observation, Representation and Communication in Seventeenth-century Science and Society„, finanziert vom Dutch Research Council, hat das Ziel, die bahnbrechenden mikroskopischen Beobachtungen des 17. Jahrhunderts zu rekonstruieren. Insbesondere jene von Robert Hooke und Antoni van Leeuwenhoek. Diese Wissenschaftler haben mit ihren Mikroskopen damals unbekanntes Terrain untersucht: Insekten, Spermien, Blut und Bakterien kamen unter ihre Linsen. Um ihre Befunde mit der Welt zu teilen, mussten sie diese aufzeichnen.

Die ersten Aufzeichnungen von Mikroskopisten sind alle über Bienen. Dass Antoni von Leeuwenhoek die Biene auch benutzt hat, um zu zeigen, was er mit seinem Mikroskop sehen konnte, ist schlau gewesen. Damit konnte er sagen: Was ich hier beschreibe, ist viel detaillierter als das, was wir bisher gesehen haben.

Sietske Fransen, MPI für Kunstgeschichte, Rom

Sietske Fransen, MPI für Kunstgeschichte, RomFoto: Enrico Fontolan

Doch was haben sie beim Mikroskopieren eigentlich gesehen? Wie dokumentierten sie nie zuvor Gesehenes? Und wie haben die Forschenden die Wissenschaftswelt von den eigenen Ergebnissen überzeugt? Die Expertinnen und Experten der Forschungsgruppe „Visualizing the Unknown“ gehen diesen Fragen auf den Grund, indem sie sich selbst zurück ins 17. Jahrhundert versetzen. Sie nutzen 300 Jahre alte Originalmikroskope und -proben und vergleichen diese Befunde mit Beobachtungen durch moderne Mikroskope.

Sietske Fransen ist die Leiterin der Forschungsgruppe „Visualizing Science“ und Teil jener Expertinnen und Experten des Projekts „Visualizing the Unknown“. Mit ihr hat detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna über ihre Faszination für dieses Forschungsfeld gesprochen und über die konkreten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

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