Der Einkauf im Drogiemarkt kann schon eine ziemliche Herausforderung sein. Unzählige Pflegeprodukte in allen möglichen Duft-, Farb- und Preisklassen warten nur darauf, im heimischen Badezimmerregal und auf unserer Haut zu landen. Dabei sind Duschgels und Lotions zum größten Teil nicht nur überflüssig, sondern häufig sogar schädlich, erklärt die Dermatologin Yael Adler.
Wir waschen uns die Eigenschutzmechanismen unserer Haut selbst weg. – Yael Adler, Hautärztin und Autorin
Alkalische Seifen mit einem pH-Wert von über 5,5 zerstören die Schutzschicht und geben somit Bakterien Raum, sich auszubreiten. Diese Bakterien verursachen neben Hautreizungen auch, dass die Haut unangenehm riecht. Kurzum: Wer zu viel seift, der stinkt.
Die Haut – Spiegel des Innenlebens
Aufgekratzte Stellen, Pickel, Rötungen: Vor allem in stressigen Phasen schlägt die Haut Alarm. Wer kennt sie nicht, die roten Flecken im Gesicht oder die kleinen Pusteln an den Armen vor wichtigen Prüfungen oder Präsentationen. Dabei kann Stress nicht nur das Hautbild beeinflussen, sondern auch umgekehrt.
Die Dermatologin Yael Adler behandelt deswegen in ihrer Klinik auch psychiatrische Leiden, welche mit damit zu tun haben: Dismorphophobie, ist hier ein Beispiel. Dabei handelt es sich um eine Krankheit, bei der Betroffene glauben, aufgrund eines – für Außenstehende kaum sichtbaren – Makels vollkommen entstellt zu sein.
Verändertes Reiseverhalten führt zu höherem Risiko für Hautkrebs
Neben einer Flut an Pflegeprodukten ist es vor allem die Sonne, die unserer Haut zu schaffen macht. Für hellhäutige Nord- und Mitteleuropäer hat die Evolution weder Reisen an den Äquator noch Aufenthalte unter künstlichem UV-Licht im Solarium vorgesehen. Eine Folge: die stark wachsende Anzahl an Hautkrebspatienten. Diese werden durch Solariumsbesuche in der Jugend zudem immer jünger.
Was die Haut tatsächlich schöner macht und warum wir lieber Rotwein statt Milch trinken sollten – darüber hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit der Dermatologin und Autorin Yael Adler gesprochen.
Redaktion: Friederike Rohmann