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Fortschritt in der Antibiotika-Forschung

Mit Antibiotika aus dem Matsch gegen resistente Keime

Antibiotika zählen zu den wichtigsten Errungenschaften der Medizin. Doch im Wettlauf mit der Zeit haben sich Resistenzen entwickelt, die die Wirkstoffentwicklung überholt haben. Resistente Keime entwickeln sich deutlich schneller, als lebensrettende Antibiotika auf den Markt kommen. Warum die Forschung so lange in einer Sackgasse steckte und warum nun eine neue Epoche anbrechen könnte.

Allzweckwaffe Antibiotika?

Lungenentzündungen, Blutvergiftungen, Durchfallerkrankungen und Harnwegsinfekte  – das alles sind beherrschbare Erkrankungen, bei denen Antibiotika als DIE Allzweckwaffe schlechthin eingesetzt werden. Doch nach  Meinung der Weltgesundheitsorganisation WHO können solche gewöhnlichen Infektionen bald wieder tödlich enden. Denn ihre Erreger werden zunehmend resistent gegen bakterienabtötende Medikamente und überleben die Angriffe der für sie giftigen Substanzen.

Leichtsinniger Umgang mit Antibiotika

Grund dafür ist die Über- und Fehlversorgung mit Antibiotika. Laut einer DAK-Studie von 2014 verschreiben Ärzte viel zu häufig ihr Allheilmittel – auch bei Virusinfekten, gegen die Antibiotika wirkungslos sind.

Außerdem hat der Einsatz von Medikamenten in der Fleischproduktionen und in Legebatterien fatale Folgen. Erst kürzlich teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit, dass bei einer bundesweiten Stichprobe auf 88 Prozent der getesteten Fleischproben antibiotikaresistente Keime nachgewiesen werden konnten.

„Die falsche Strategie hat die Erforschung neuer Antibiotika um Jahrzehnte verzögert“

Während die Zahl der antibiotikaresisten Keime fast wöchentlich wächst, kommen nur selten neue Wirkstoffe dagegen auf den Markt. Erst jetzt ist der Antibiotikaforschung wieder ein entscheidender Durchbruch gelungen: der neu entdeckte Wirkstoff Teixobactin soll selbst weitgehend resistenten Bakterien den Gar aus machen.

Was genau das Besondere daran ist und warum die Forschung so lang in einer Sackgasse stecke hat ModeratorAndreas Bischof mit dem Wissenschaftsjournalisten Lars Fischer besprochen.

Lars Fischer - ist Wissenschaftsjournalist und schreibt für spektrum.de. Foto: privat

ist Wissenschaftsjournalist und schreibt für spektrum.de. Foto: privat
Gegen viele Bakterien wirkt das Teixobactin nicht, deswegen ist es nicht die große Geheimwaffe. Der eigentliche Durchbruch ist die neue Methode, mit der man den Wirkstoff gefunden hat.Lars Fischer
Neues Antibiotikum gegen resistene Keime – Interview mit Wissenschaftsjournalist Lars Fischer 04:55

Redaktion: Luisa Sancelean

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