Ein Fahrrad muss zur Fahrerin oder zum Fahrer passen, das ist klar. Für die meisten Menschen bedeutet das, beim Kauf eine Probefahrt durchzuführen, eine passende Rahmengröße zu wählen und dann die richtige Sitzhöhe einzustellen. Unter Umständen tauscht man noch den Vorbau, gern auch mal den Sattel. Danach geht es meist ab auf die Straße oder den Trail. Die letztendliche Sitzposition finden Hobbysportler meist nach dem Prinzip Trial and Error. Doch nicht immer funktioniert das zufriedenstellend. Manche sind schon nach den ersten Runden mit dem neuen Rad enttäuscht. Man ist eben doch nicht so schnell wie erhofft oder entwickelt sogar körperliche Beschwerden. Ein Zwicken in der Schulter, ein Kribbeln im Handballen, Taubheitsgefühle im Sitzbereich oder stechende Schmerzen im Knie. In solchen Situationen soll das sogenannte Bikefitting helfen.
Bikefitting für exakte Sitzposition
Beim Bikefitting wird der Körper auf dem Rad möglichst genau vermessen. Dazu wird das eigene Fahrrad im „Fitting-Studio“ aufgespannt. Ein Hauptaugenmerk liegt bei der Analyse auf den Kontaktstellen Lenker, Sattel und Pedale. Dabei wird nicht nur deren Position, sondern auch die individuelle Druckverteilung auf diese Komponenten gemessen. Durch Einstellung und Austausch bestimmter Komponenten soll es nach so einer „Bikefitting-Session“ dann mit der Mensch-Maschine-Beziehung besser und schneller klappen.
Zehn Jahre Erfahrung
Lotte Kraus ist seit zehn Jahren professionelle Fitterin. Sie ist ausgebildete Physiotherapeutin und hat ihre Masterarbeit im Bereich Biomechanik geschrieben. Seit sechs Jahren arbeitet sie bei gebioMized. Dort werden sowohl Fittings durchgeführt als auch die dafür benötigte Messtechnik entwickelt und verkauft. Im Gespräch erklärt Lotte Kraus ihren Ansatz beim Bikefitting.