Wenn man sich morgens ein Marmeladenbrot schmiert, sich mittags einen Feinkostsalat gönnt und den Tag abends mit einer Diät-Cola ausklingen lässt, dann hat man mit Sicherheit vor allem eines zu sich genommen: Aspartam – besser bekannt als Süßungsmittel. Der chemisch hergestellte Stoff ist 200 Mal süßer als herkömmlicher Zucker. Dadurch kann die Substanz in so geringen Mengen eingesetzt werden, dass mit Aspartam gesüßte Lebensmittel deutlich weniger oder sogar gar keine Kalorien aufweisen.
Lebensmittelzusatz mit zwiespältigem Ruf
Viele Menschen schwören auf das Süßungsmittel – insbesondere Diabetiker und Personen, die strikt auf ihre Kalorienzufuhr achten. Auch Ernährungsberater sprechen sich oft für den Zuckerersatz aus und erhalten Rückendeckung von der Europäischen Union. Diese ließ Ende 2013 offiziell verlauten, Aspartam sei unbedenklich. Einzige Einschränkungen: Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie dürfen kein Aspartam zu sich nehmen. Zudem sollten Verbraucher generell nicht mehr als 40 Milligramm des Süßungsmittels pro Kilogramm und Tag zu sich nehmen.
Studie aus North Carolina: Aspartam führt zu Orientierungslosigkeit
Dem gegenüber stehen die Gegner des Süßungsmittels. „Aspartam ist Gift“ heißt es da in einschlägigen Foren. Ein Forscherteam der University of North Carolina hat sich mit dem Einfluss von Aspartam auf Stimmung und Orientierung befasst. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Tagesdosis von 25 Milligramm Aspartam pro Kilo mit gereizter Stimmung und Orientierungslosigkeit einhergingen, während die Symptome bei einer Dosis von zehn Milligramm pro Kilo und Tag weniger auftraten. Daraus schlussfolgern die amerikanischen Forscher, dass Verbraucher – vor dem Hintergrund der empfohlenen Tageshöchstdosis von 40 Milligramm pro Kilogramm – vorsichtig mit aspartamhaltigen Lebensmitteln umgehen sollten. Das Problem solcher Studien: Ihre Repräsentativität. Die Zahl der Probanden ist meist zu niedrig, um valide Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen zu können.
Darüber, ob der Zuckerersatzstoff tatsächlich gefährlich ist und was man als Konsument beachten sollte, haben wir mit Monika Vogelpohl von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gesprochen.