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Anfang November streikte die GDL zum dritten Mal. Viele Reisende und Politiker sind entsetzt gewesen, teilweise sogar wütend, definitiv nicht verständnisvoll. „Maßlosigkeit“ und „Gesichtsverlust“ sind da noch die harmlosesten Kommentare gewesen. Die Politik will schon lange handeln. Das Tarifeinheitsgesetz ist lange gefordert worden, Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles legt vor – und löst damit unterschiedliche Reaktion aus.
Während die Regierung an Lösungen für zukünftige Streiks von kleinen Gewerkschaften wie GDL, Cockpit und Co. bastelt, wirft detektor.fm einen Blick in Richtung Zukunft. In eine, die ohne Lokführer auskommt. Die Frage ist nur: Wollen wir das?
Autonome Züge als Zufriedenheitsrezept für Reisende
Die Nürnberger U-Bahn hält seit sechs Jahren mit einer Pünktlichkeitsquote zwischen 99,6 und 99,8 Prozent an ihren Stationen. Grund hierfür: Alle Bahnen fahren automatisch, sprich lediglich mit Hilfe neuester Technik, statt durch das Bedienen ausgebildeter Fahrer.
Neben geringeren Wartezeiten für Reisende ist auch der niedrige Stromverbrauch und die hohe Sicherheit von Vorteil. Und wo es keine Belegschaft gibt, spielen Streiks keine Rolle. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung eines fahrerlosen Konzepts in naher Zukunft?
Arbeitsplatzverluste und hohe Kosten
Autonome Züge würden Lokführer überflüssig machen. Eine ganze Berufsgruppe stünde also vor dem Aus, sollten sich die Pilotprojekte bundesweit etablieren, bewähren und schließlich auf den Fernverkehr der Bahn ausweiten. Doch noch liegt eine solche Umsetzung in ferner Zukunft. Die Einführungskosten eines fahrerlosen Bahn-Systems sind schlicht zu hoch.
München musste 2010 beispielsweise ein entsprechendes Pilotprojekt absagen. Allein in Nürnberg hat die fahrerlose U-Bahn mehr als 600 Millionen Euro gekostet. VAG und Siemens sehen darin keine Schwierigkeiten. Schließlich zahle sich der Stellenabbau schon nach wenigen Jahren aus.
Sollten in Deutschland Innovationen gefördert werden, die ganze Berufsgruppen überflüssig machen? Unaufhaltsamer Fortschritt und Wettbewerb oder unnötige Geldverschwendung? Darüber haben wir mit dem Diplom-Ingenieur Dimitri Kukuschkin vom Forschungsbereich Eisenbahnbetriebswissenschaft der RWTH Aachen University gesprochen.
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