Die standardisierte Innenausstattung bei Autos ist Leder. Für ein herkömmliches Fahrzeug werden etwa drei Kühe benötigt, für die Luxusklassen sogar bis zu 15. Hinzu kommen noch tierische Kleb- und Schmierstoffe oder auch Schafswolle, um die Autositze zu füllen. Doch welche nicht-tierischen Alternativen gibt es zu Leder?
Nachempfundenes Leder in der Innenausstattung
In den USA arbeitet das Biotech-Unternehmen Modern Meadow mit Hefezellen. Dort wird die DNA-Sequenz von Kühen synthetisch nachgebaut und in das Genom von Hefezellen eingesetzt. Diese produzieren Kollagen und daraus wird Leder hergestellt. Ein anderes Beispiel kommt aus Leipzig: Bei ScobyTec wird mithilfe von bakterieller Zellulose nachempfundenes Leder gezüchtet. Laut Hersteller sind die nicht-tierischen Materialien komfortabel, reißfest und atmungsaktiv – eben wie echtes Leder.
Großes Thema: Nachhaltigkeit
Tierisches Leder hat keine gute Ökobilanz. Angefangen bei der Tierhaltung, dem Verbrauch von Wasser bis hin zu Energie und CO2-Ausstoß: Der Verbrauch ist enorm. Etwa 500 Liter Wasser braucht allein das Gerben von einem Quadratmeter Leder. Im Vergleich: Die bakterielle Zellulose von ScobyTec benötigt einmalig 60 Liter. Doch auch beim nicht-tierischen Leder muss noch einmal unterschieden werden, denn nicht immer steht „vegan“ direkt für nachhaltig. Hierbei ist die Frage: recyclebar oder nicht-recyclebar?
Nicht-tierische Alternativen für die Innenausstattung bei Autos: Wie genau das funktionieren kann, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit Bernhard Schipper von ScobyTec gesprochen.