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Auch ein kleiner Blechschaden kann teuer werden. Besonders ärgerlich, wenn man reingelegt wurde – Versicherungsbetrüger nutzen dafür provozierte Unfälle. Foto: 20100321 Car Accident 004 | CC BY 2.0 | John / flickr.com

AutoMobil | Provozierte Unfälle

Warten, fahren, kassieren

Unfälle passieren häufig aus Zufall. Doch nicht alle Zusammenstöße im Straßenverkehr sind unbeabsichtigt. Etwa jeder zehnte Blechschaden ist geplant, um bei der Versicherung abzukassieren.

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Es passiert beim Abbiegen, beim Überholen oder beim Ausparken: Man ist unachtsam und schon hat es gerumst. Täglich passieren solche Unfälle. Häufig ist es nur ein kleiner Blechschaden. Aber jeder zehnte ist sogar Absicht. Provozierte Unfälle kommen somit deutlich häufiger vor, als viele glauben.

In vielen Fällen bleiben sie unentdeckt, da die Opfer gar nicht auf die Idee kommen, reingelegt worden zu sein. Außerdem werden die Unfälle stets bei unterschiedlichen Versicherungen gemeldet, wodurch Muster über lange Zeit nicht auffallen.

Provozierte Unfälle: warten, fahren, kassieren

Dabei ist die Masche in den meisten Fällen gleich: Die Versicherungsbetrüger warten auf das passende Opfer und die passende Situation. Wenn der Unfallgegner zögerlich ausparkt, während weit und breit niemanden zu sehen ist, dann tauchen die Trickser plötzlich auf und fahren in das ausparkende Auto hinein.

Vermeintlich ist der Fall glasklar: Der Ausparkende hat dem Fahrzeug auf der Straße die Vorfahrt genommen, seine Versicherung muss für den Schaden in der Regel aufkommen. Dabei kassieren die Betrüger ordentlich ab. Denn anstatt ihr Auto in die Werkstatt zu geben, sacken sie das Geld für den entstandenen Schaden direkt ein.

Häufig werden gerade junge, unsichere Fahrer in solche provozierten Unfälle verwickelt. Sie sind mit der Situation schnell überfordert und haben wenig Erfahrung. Einen vermuteten Betrug melden sie deswegen nur selten. Sie glauben relativ schnell, tatsächlich Verursacher des Zusammenstoßes zu sein.

Da kommt man ja auch erst einmal gar nicht drauf, dass das fingiert ist. – Kathrin Jarosch, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

Zeugen suchen und Versicherung informieren

Es lohnt sich jedoch, auch nur beim leisesten Verdacht die eigene Versicherung zu informieren. So kann diese überprüfen, ob der gegnerische Unfallwagen schon häufiger in möglicherweise provozierte Unfälle verwickelt war. Auch die Suche nach Zeugen kann sich lohnen. Vielleicht hat jemand gesehen, dass der Wagen schon länger vor Ort wartete oder seine Runden fuhr.

Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer über provozierte Unfälle gesprochen. Wie man sich als Opfer verhalten sollte und ob es eine Möglichkeit gibt, solche Zusammenstöße schon im Vorfeld zu vermeiden, erklärt sie im Interview.

Kathrin Jarosch - mit Tipps, sich vor Betrügern zu schützen.

mit Tipps, sich vor Betrügern zu schützen.
Wenn es sich um einen provozierten Unfall handelt, ist es meist so, dass die Unfallsituation sehr eindeutig ist, der Unfall selbst aber oftmals unerklärlich für den Beteiligten bleibt.Kathrin Jarosch
AutoMobil | Provozierte Unfälle 05:06

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