Ende des 19. Jahrhunderts: die Geburtsstunde des Autos. Und schon für die erste Fahrt braucht es natürlich einen Nachschub an Benzin – der erste Tankstopp der Welt. Seither hat sich das Tanken und auch die Tankstelle immer weiter verändert.
Eine eigene Architektur
Der Aufbau von Tankstellen folgte dabei verschiedenen Trends, die ihrerseits den Zeitgeist spiegelten und auch das Verhältnis zu Technik und Fortschritt.
Ging es anfangs noch darum, das Prozedere des Tankens eher zu verstecken, spielten spätestens seit der Bauhaus-Zeit Offenheit und Sichtbarkeit eine elementare Rolle. Auch die Einkauf- und Essensmöglichkeiten rückten mehr ins Zentrum der Bauart. Die Tankstelle entwickelte sich zu einem Erlebnis- und Begegnungsort.
Die Tankstelle der Zukunft
Heute sind Tankstellen in regelmäßigen Abständen in das Straßennetz eingebunden. Frühere Reichweitenängste sind daher vor allem für neue Formen der Mobilität ein Thema, etwa für Elektrofahrzeuge. Und mit ihnen wird sich auch die Tankstelle weiter verändern: sowohl die Architektur als auch der soziale Faktor. Es gibt bereits erste Konzepte, die auch Sharing-Angebote und Ladeflächen berücksichtigen. Doch wirklich innovative Ideen fehlen bisher.
Wie diese Ideen aussehen könnten, welche Rolle die Mineralölkonzerne dabei spielen und wie sich die Tankstelle zum heutigen Modell entwickelt hat, bespricht AutoMobil-Redakteurin Eva Weber mit Bernhard Wiens. Er lehrt und forscht zu Architektur- und Stadtsoziologie.