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Die Tischtennisroboter sollen Tag und Nacht trainieren – und irgendwann auch Profis schlagen. Foto | Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold
Die Tischtennisroboter sollen Tag und Nacht trainieren – und irgendwann auch Profis schlagen. Foto | Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold

Bernhard Schölkopf erhält Körber-Preis

Vom menschlichen Kern inspiriert

Der Informatiker Bernhard Schölkopf erhält den Körber-Preis für Europäische Wissenschaft. Seine Forschungen ermöglichen künstlicher Intelligenz auf ihre Umwelt zu reagieren und aus Fehlern zu lernen.

Bernhard Schölkopf – prägender Kopf deutscher KI-Forschung

Die künstliche Intelligenz (KI) ist nach wie vor nicht mit menschlicher zu vergleichen. Bernhard Schölkopf ist es allerdings gelungen, das Lernverhalten von Maschinen weiterzuentwickeln. Er hat komplexe Algorithmen entwickelt, die es Maschinen ermöglichen, komplexe Regeln zu verinnerlichen und zu reflektieren. Zum Beispiel könne man ihnen das Gesicht einer Person aus verschiedenen Perspektiven zeigen, und dank der Algorithmen würden sie lernen, das Gesicht auch in Zukunft zu erkennen.

Man schaut sich das Problem an, man überlegt sich, welche Art von Daten hat ein Tier oder ein Mensch, das Problem zu lösen. Daraus versucht man dann, einen mathematischen Algorithmus zu entwickeln, der das auf abstrakte Art und Weise nachvollzieht. – Bernhard Schölkopf, Informatiker und Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft

Der Algorithmus wird bereits verwendet. Im Keller des Tübinger Instituts für Intelligente Systeme steht eine Tischtennisplatte mit zwei Roboterarmen. Zunächst wissen sie nur, wie man den Schläger hält, nicht aber wie man spielt. Nach und nach sollen die Maschinen aus ihren Fehlern lernen. Ziel ist es, durch nächtelanges Training eines Tages Profis zu schlagen.

Schattenseiten der Autonomie

Gemeinsam mit anderen Forschern setzt sich Schölkopf bewusst gegen die militärische Verwendung von künstlicher Intelligenz ein. Im Gegensatz zu ferngesteuerten Drohnen würden die autonomen Waffensysteme ohne menschliche Steuerung arbeiten. Einfache Varianten in Form von Selbstschussanlagen gibt es bereits. Diese lösen von allein aus, wenn eine Person verbotenes Gebiet betritt.

Künftig könnten autonome Waffen aber auch in deutlich komplexeren Kriegssituationen entscheiden, wen sie in welcher Form angreifen. Gegner der autonomen Waffensysteme argumentieren, dass mit dem Einsatz ein Kontrollverlust einhergehen würde. Die Waffen könnten keine ethischen Entscheidungen treffen – und wenn etwas schiefgehen würde, könne man nicht mehr sagen, wer dafür verantwortlich war.

Über das maschinelle Lernverhalten und seine Schattenseiten hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Bernhard Schölkopf gesprochen. Er ist deutscher Informatiker, Mathematiker und Physiker. Jetzt wurde er mit dem Körber-Preis für Europäische Wissenschaft ausgezeichnet.

Bernhard Schölkopf  - ist deutscher Informatiker und wurde mit dem Körber-Preis für Europäische Wissenschaft ausgezeichnet.

ist deutscher Informatiker und wurde mit dem Körber-Preis für Europäische Wissenschaft ausgezeichnet.
Es geht nicht darum, die Intelligenz fest einzuprogrammieren, das können wir nicht. Sondern die Intelligenz aus Beobachtungen zu lernen.Bernhard Schölkopf
Bernhard Schölkopf erhält Körber-Preis 06:57

Redaktion: Lena Jansen

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