Die offene Gesellschaft – was soll das eigentlich sein? In einer Zeit, in der unterschiedliche Wertvorstellungen gefühlt immer gnadenloser aufeinander treffen, stellt sich eine Frage wieder ganz laut: Was hält uns als Gesellschaft zusammen? Denn eigentlich wollen wir doch alle individuell sein, einzigartig, und so gar nicht austauschbar.
Eine geschlossene Gesellschaft wollen wir nicht. Einen Zustand ungebändigter Laissez-Fair aber vielleicht auch nicht. Wenn wir Institutionen wollen, die kritisierbar sind, wenn wir den Nationalstaat eigentlich überwinden wollen, wenn wir wollen, dass alle die gleichen Möglichkeiten haben, den gleichen Zugang zu Ressourcen und dass es keine Herrschaft von Eliten gibt – wenn wir all das wollen: wie kriegen wir’s dann hin?
Kann wirklich jeder etwas tun – und wenn ja: wie?
Soll eine offene Gesellschaft gleichbedeutend mit einem offenen Markt sein? Oder müsste man angesichts der weltweiten Armut nicht öfter zu Zöllen greifen?
Muss eine Offene Gesellschaft ihre Feinde aktiv bekämpfen – oder braucht ein Staat überhaupt Militär und Grenzen?
Ist der Begriff Offene Gesellschaft nicht schon Unfug, weil wir heutzutage in vielen Gesellschaften gleichzeitig leben?
Und können wir wirklich mit Philosophen argumentieren, wenn auf der Familienfeier der Streit mal wieder eskaliert?
Das sind nur einige der Fragen, die unsere Hörerinnen und Hörer im Vorfeld und während der Sendung eingereicht haben. Und Nils Köbel und Patrick Breitenbach haben darüber ausführlich diskutiert. Die gesamte Sendung gibt es hier nochmal zum Anhören – und alle bisherigen und kommenden Folgen des Soziopods gibt’s direkt dort.
Der Soziopod zu Gast bei detektor.fm
Das war keine normale Radiosendung und kein gewöhnlicher Podcast. Das war ein Experiment. Denn die Fragen und Themen, die Nils Köbel und Patrick Breitenbach besprechen, haben nicht wir bestimmt. Alle Hörerinnen und Hörer waren aufgerufen, uns Fragen und Beiträge vorab zu senden: via Mail, in sozialen Netzwerken, über unsere App oder per Telefon. Und darüber haben die beiden Soziopod-Macher dann live diskutiert.
Nils Köbel vertritt derzeit die Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Uni Mainz. Er forscht u.a. zu Theorien der Sozialisation und Identitätsforschung.
Patrick Breitenbach beschäftigt sich als Autor, Berater und Ideenentwickler mit Medienwandel, Soziologie und Philosophie.
Beide veröffentlichen seit Jahren den Soziopod, der 2013 mit einem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde.
Kürzlich ist ihr Buch „Wie ich wurde, wer ich bin, und was wir einmal sein werden – Streifzüge durch den Garten der Philosophie“ erschienen. Im lockeren Zwiegespräch besprechen die beiden darin philosophische und soziologische Themen – klar verständlich, auch für Einsteiger.