Penny leert freiwillig die Regale
Wie würde eine Welt ohne Bienen aussehen? Ein Hannoveraner Penny hat seine Kunden am vergangenen Montag mit dieser Frage konfrontiert. Das Ergebnis war ernüchternd. Denn sechs von zehn Produkten waren nicht mehr erhältlich. Allesamt Artikel, die von der Fleißarbeit der Bienen abhängig sind.
Das Stimmungsbild war generell positiv bishin zu begeistert und dankenswert. Weil diese Aktion ganz bildhaft klargemacht hat, wie viele Lebensmittel von der Bestäubung abhängen. – Till-David Schade, Referent für Biodiversität beim NABU
Somit waren die Regale nur spärlich befüllt. Dabei fehlten auch viele Produkte, bei denen man kaum an den wichtigen Einfluss von Bienen denken würde. Beispielsweise Tiefkühlpizza und Haarshampoo.
Der Einzelhandel hat Einfluss
Die Umweltorganisation NABU hat die Penny-Aktion ins Leben gerufen. Selbstverständlich schmückt sich der Discounter gerne mit der werbewirksamen PR-Aktion. Doch dahinter steckt ein drängendes Problem: Das globale Insektensterben ist mittlerweile gut belegt.
Der Lebensmitteleinzelhandel hat durchaus einen Hebel in der Hand. Viele Discounter haben Verträge mit den Landwirten und können über eigene Standards für eine naturverträgliche Landwirtschaft sorgen. – Till-David Schade
Das Insektensterben geht weiter
Von dem massiven Rückgang der Artenvielfalt ist natürlich auch die Biene betroffen. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Artenvielfalt der Insekten in Deutschland beispielsweise um bis zu 75 Prozent reduziert. Die Hauptursache für diesen Trend ist die industrielle Agrarwirtschaft.
Was kann jeder persönlich gegen das Bienensterben tun? Darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Till-David Schade unterhalten. Er ist Referent für Biodiversität bei der NABU und war an der Planung der Penny-Aktion beteiligt.
Redaktion: David Seeberg