Raumstation im Orbit
Noch rast die chinesische Raumstation „Tiangong-1“ mit 7,5 Kilometern pro Sekunde durch das Weltall. Doch Raumfahrt-Experten vermuten, dass das 7,5 Tonnen schwere Gerät schon bald in die Erdatmosphäre eintreten wird. Spätestens dann bewegt sich der Flugkörper in Richtung Erde.
Für alle Objekte in diesen Bahnen sind die Vorhersagen von unkontrollierten Wiedereintritten recht schwierig, weil wir die Dichte der Restatmosphäre modellieren müssen und da gibt es große Unsicherheiten. Dazu kommt, dass die Objekte taumeln. – Tim Flohrer, ESA
Zur Zeit rätseln die Experten allerdings, wo und wann die „Tiangong-1“ auf die Erde einschlagen wird. Denn die Berechnung über Eintrittsort und Eintrittszeitpunkt ist hoch komplex. So steht heute nur ein ungefährer Zeitraum des Absturzes fest. Irgendwann zwischen dem 30. März und dem 2. April wird die Raumstation auf die Erde krachen.
„Tiangong-1“ fällt vom Himmel
Wenn die „Tiangong-1“ dann in wenigen Tagen auf die Erde stürzt, wird sie die elfte Raumstation in der Geschichte der Luftfahrt sein, die vom Himmel gefallen ist. Und die erste chinesische überhaupt.
Denn bislang waren hauptsächlich russische Stationen auf Expedition im Orbit. So startete am 19. April 1971 mit der sowjetischen „Saljut 1“ die erste Raumstation in Richtung All. Drei Kosmonauten waren damals an Bord des Flugkörpers. Doch die geplante Landung endete tragisch. Alle drei Besatzungsmitglieder starben in Folge eines technischen Defekts.
Kaum Gefahr für Leib und Leben
Dass bei dem Absturz der „Tiangong-1“ Menschen zu Schaden kommen, gilt als unwahrscheinlich. Zum einen, weil der Flugkörper nicht bemannt ist. Zum anderen droht auch den Menschen auf der Erde kaum Gefahr durch die umherfliegenden Trümmerteile.
Die „Tiangong-1“ wurde von den Chinesen betrieben und wurde irgendwann aufgegeben. Aber man hat die Kommunikation mit dieser Station verloren und deshalb kann man sie nicht mehr steuern. – Tim Flohrer
Warum das so ist, hat der Raumfahrtexperte Tim Flohrer detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt im Interview erzählt. Tim Flohrer arbeitet im Büro für Weltraumschrott bei der Europäischen Weltraumorganisationen ESA.
Redaktion: Philipp Weimar