Klimawandel bedroht heimische Bäume
Am 25. April wird der Internationale Tag des Baumes gefeiert. Dieser soll auf die Bedeutung des Baumes für Mensch und Umwelt hinweisen. Aber die Natur ist hierzulande mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die Folgen des Klimawandels setzen den Bäumen zu: ansteigende Temperaturen, wenig Wasser und steigende Schadstoffe in Boden und Luft.
Dieses Konglomerat, also weniger Niederschläge im Sommer, höhere Temperaturen und dann eben fremde Organismen, das führt eben dazu, dass die Pflanzen gestresst sind. – Dr. Christian Ammer, Professor für Waldbau und Waldökologie
Ansiedlung ortsfremder Arten
Viele der hiesigen Baumarten kommen mit diesen schwierigen Bedingungen schlecht klar. Die rasanten klimatischen Veränderungen machen vor allem den Stadtbäumen zu schaffen. Daher testen zurzeit verschiedene Projekte, inwieweit nicht heimische Arten hier angesiedelt werden können, um Wälder und Städte klimafest zu machen.
So ist in Bayern bereits 2009 das Projekt „Stadtgrün 2021“ gestartet. Das pflanzt an verschiedenen Standorten in Bayern ortsfremde Arten an, um diese auf ihre Zukunftsfähigkeit in Deutschland zu testen. Potenzielle Arten sind dabei etwa Zürgelbäume aus Nordafrika oder asiatische Ginkgobäume. Denn diese sind gegen Hitze und längere Dürreperioden besser gewappnet. Außerdem könnten sie das Stadtgrün in Zukunft erweitern.
Der Baum der Zukunft
Der Baum der Zukunft muss allerdings hohe Anforderungen erfüllen. Denn er muss Hitze und Trockenheit genauso standhalten wie Frost, Kälte und Starkregen. Außerdem sollte er sich in den vorhandenen Baumbestand integrieren und darf keine Gefahr für andere Arten darstellen.
Wenn man diese Baumarten in den Wald integriert, dann müssen sie ja mit den anderen Bäumen interagieren, […] und es ist eben völlig offen, welche von diesen potenziell geeigneten Arten mit den heimischen Arten konkurrenzfähig sind. – Dr. Christian Ammer
Über die Zukunft des Baums spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Christian Ammer. Er ist Professor für Waldbau und Waldökologie.
Redaktion: Yannic Köhler / Esther Stephan