Masernwellen
Experten sind sich einig, aber einige sehr laute Kritiker glauben noch immer nicht an den Sinn einer Impfung. Dabei lassen sie sich auch von wissenschaftliche Fakten nicht beeindrucken.
Derweil kehren bereits besiegt geglaubte Erkrankungen wie Masern zurück. Die letzte große Masernwelle hat Berlin Anfang des Jahres 2015 getroffen. Im Februar 2017 gab es nun 19 neue Fälle, die für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Außerdem erkranken in Deutschland mittlerweile durchschnittlich mehr Menschen an Masern als in jedem anderen EU-Land.
Deutschland hat eine ungenügend hohe Impfrate. Bei Masern ist es so, dass 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sein müsste, damit Masern nicht auftreten können. In Deutschland sind das nur 93 Prozent. – Hristio Boytchev, Journalist bei correctiv.org
Impfung und Herdenschutz
Insgesamt zeigen sich seit der Zulassung der Masernimpfung 1963 weltweit Erfolge: Während die Viren bis dahin jährlich Millionen Kinder getötet haben, waren es 2015 weltweit nur noch rund 74 Tausend.
Gesetztes Ziel ist jedoch die sogenannte Herdenimmunität. Bei einer so ansteckenden Krankheit wie Masern bedeutet das, dass 19 von 20 Menschen eine Impfung erhalten müssen. Damit werden indirekt auch diejenigen geschützt, die nicht geimpft werden können. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit Immunkrankheiten. Würde eine solch hohe Immunisierungsrate erreicht werden, dann wären die Masern schnell ausgerottet.
Problem Krankheitsausbrüche
An dem Herdenschutz-Niveau scheitern nahezu alle Länder – neben den armen auch einige europäische. Wie laufen die Krankheitsausbrüche ab? Wie, wo und warum infizieren sich Menschen im Jahr 2017? Warum funktioniert die Krankheitseindämmung nicht, wie sie sollte? Welche Probleme gibt es mit den Impfstoffen und welche Rolle spielen die Pharmakonzerne?
Zu diesem Thema will das gemeinnützige Recherche-Zentrum correctiv.org in den kommenden Wochen und in Zusammenarbeit mit dem spanischen Recherchebüro „Civio“ neue Recherche-Ergebnisse veröffentlichen.
Darüber gesprochen hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt bereits mit correctiv-Rechercheur Hristio Boytchev.
Redaktion: Vera Weber