Biber-Bestand nimmt zu
Der Biber ist über Jahrhunderte hinweg von den Menschen gejagt worden. So ist das größte Nagetier Europas im 19. Jahrhundert fast vollständig verschwunden. Erst Mitte der sechziger Jahre sind wieder gezielt Biber an der Donau ausgesetzt worden. Von dort aus haben sich die Tiere dann eigenständig vermehrt. Seit 25 Jahren nimmt der Bestand besonders zu, rund 30.000 Biber gibt es inzwischen in Deutschland. Geschätzt 17.000–18.000 leben davon allein in Bayern.
Nützlich für die Natur
Der Biber steht unter Schutz und hat mit dem Bau seiner Biberburgen große Auswirkungen auf seinen Lebensraum. Gerade andere Tierarten wie beispielsweise Frösche und Molche, aber auch Störche profitieren von den Nagern.
Er gestaltet die Natur in seinem Sinne um. Er legt Feuchtflächen an, er baut an den Gewässern – da hält er das Wasser zurück und betreibt einen gewissen Hochwasserschutz. Zumindest für die kleineren Hochwasser. Und er fördert die Artenvielfalt in und am Gewässer. – Karl-Heinz Amberg, ehrenamtlicher Biberberater
Konflikte zwischen Mensch und Biber
Obwohl die Arbeit der Biber viele Vorteile hat, bringt sie auch Nachteile mit sich. So kommt es zum Beispiel vor, dass Biber sich an den landwirtschaftlichen Flächen bedienen. Mit Stängeln aus Maisfeldern bauen sie sich ihre Biberburgen und ernähren sich von den Kolben.
Mit den Zuckerrüben ist es ähnlich: Die frisst er einfach auf und verursacht dadurch Schäden. Und das mögen halt die Landwirte nicht. – Karl-Heinz Amberg
Solche Probleme sind für betroffene Bauern natürlich ärgerlich, deswegen ist das Biberberater-Amt entstanden. Und wie seine Arbeit aussieht, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Karl-Heinz Amberg gesprochen. Er ist ehrenamtlicher Biberberater im Umweltamt Bayreuth.
Redaktion: Irma Klundt