Doping ist vor allem aus dem Sport bekannt. Egal ob in der Leichtathletik, beim Radsport oder unter Kraftsportlern – leistungssteigernde Mittel sind da ein alter Hut. Zwar kamen in den letzen Jahren immer mal wieder Dopingskandale ans Licht, überrascht waren davon aber wohl die wenigsten.
Doping fürs Hirn
Weitaus weniger bekannt ist das Hirndoping. Dabei wird genau diese Form der Leistungssteigerung immer beliebter. Besonders junge Menschen im Studium oder während der Ausbildung greifen zumindest gelegentlich mal zu Medikamenten, die die Konzentration fördern oder die Gedächtnisleistung steigern sollen. Oft ist Ritalin das Mittel der Wahl. Durch Familie oder Kommilitonen ist es relativ leicht zu beschaffen und wird dann eben weitergegeben.
Freunde, die das Medikament verschrieben bekommen, […] geben diese Medikmante weiter. – Larissa Maier, University of California
Doch auch im Berufsalltag sind die sogenannten Neuro-Enhancer mittlerweile zu finden. Wo der Stress wächst und psychische Erkrankungen drohen, wird gern auch mal schnell eine Tablette eingeworfen, statt einen Gang zurückzuschalten.
Missbrauch nimmt zu
In Europa ist der Konsum solcher leistungssteigernden Medikamente zwischen den Jahren 2015 und 2017 deutlich angestiegen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie der University of California in San Francisco. Die Forscher hatten 100.000 Menschen in 15 Industrienationen befragt. Das Fazit: Durchschnittlich hat der Konsum um das Dreifache zugenommen.
In welchen Ländern die Bürger besonders oft zu Neuro-Enhancern greifen und ob sich dafür eine Erklärung finden lässt, hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Dr. Larissa Maier besprochen. Sie forscht als Postdoc an der University of California im Department of Psychiatry und hat die Studie geleitet.