Variabler Alleskönner
Er sollte einen „formschönen Wagenkörper“ haben, außerdem viel Ladefläche und möglichst flexibel einsetzbar sein — der Barkas B 1000. Der Kleintransporter aus der sächsischen Karl-Marx-Stadt und Umgebung war einfach gestrickt und hatte anfangs beispielsweise keine Sicherheitsgurte oder elektrische Scheibenwischer. Seine Stärken lagen woanders, denn der B 1000 hatte einen Frontantrieb. Das heißt, der Zweitakt-Motor und der Antrieb befanden sich vorne im Transporter. Diese Antriebsweise hatte einen entscheidenden Vorteil beim Fahren: Weil das Gewicht des Motors und des Getriebes auf der Vorderachse lasteten, hatte der B 1000 — egal, ob voll oder leer — immer genug Bodenhaftung.
Transporter mit doppeltem Boden
Mit dem Barkas B 1000 wurden nicht nur Menschen ins Krankenhaus gefahren, auch die Staatssicherheit verwendete ihn als Transportwagen für Gefangene. Dafür wurden hunderte Autos umgebaut. Innen hatten diese B 1000 kleine Spinde. Gerade so groß, dass ein erwachsener Mensch in gebückter Haltung darin Platz fand, erzählt Christiane Rudolph (geb. String) von der Gedenkstätte Hohenschönhausen im Podcast. Von außen hingegen unterschieden sich die umgebauten B 1000 nicht von anderen herkömmlichen Transportern des Modells.
In dieser Woche geht es im detektor.fm-Podcast „Fahrzeugbrief“ um ein Auto, das auf den Straßen der Deutschen Demokratischen Republik allgegenwärtig war — der Barkas B 1000.