Delaunay-Belleville – ein runder Kühler wie eine Lokomotive
Die Autos der französischen Luxusmarke Delaunay-Belleville erinnern äußerlich an eine Mischung aus Lokomotive und Kutsche. Das liegt auch an dem runden Kühler, den die Autos vorne hatten. Er ist ein Hinweis auf die Vorgeschichte der Firma Delaunay-Belleville. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sie sich einen Namen mit Dampfkesseln für Lokomotiven und Schiffe gemacht. Die Autos kamen dann mit der Jahrhundertwende hinzu. Die Arbeitskollegen Louis Delaunay und Marius Barbarou wollten damals ein Auto für ihre Zeit bauen – groß, luxuriös und mit Chauffeur, ein echter Hingucker und ganz und gar nicht für die Massenproduktion gedacht. Für den Luxuswagen konnten sich damals schnell Industrielle, Bankiers und Monarchen begeistern – und Bankräuber. Ein Wagen von Delaunay-Belleville wurde zum wohl ersten Fluchtwagen in der Autogeschichte.
Von der Kurbel zum Knopf
Die ersten Autos fuhren mit einem Vierzylinder-Motor, ab 1908 rüsteten die Mechaniker auf und bauten einen Sechszylinder-Motor in die Autos ein. Der galt damals als sehr fortschrittlich. Dieser 70 PS starke Motor verhalf der Firma zum ersehnten Durchbruch. Außerdem hatten die Autos von Delaunay-Belleville auch schon einen sogenannten „pneumatischen“ Anlasser. Das heißt, das Auto konnte über einen Knopf hinter dem Lenkrad gestartet werden. Zuvor mussten Autos mit einer Kurbel zum Laufen gebracht werden. Das war nicht nur körperlich anstrengend, sondern manchmal auch gefährlich.
In dieser Woche spricht detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat im „Fahrzeugbrief“ über die Luxusmarke Delaunay-Belleville.