Die Idee einer neuen Obstsorte aus Äpfeln und Birnen ist nicht neu. Bereits vor rund 30 Jahren kreuzten Forscher des Instituts für Pflanzenzüchtung in Köln Birnen mit Äpfeln. Resultat war der „Zwintzscher-Hybrid“, benannt nach seinem Schöpfer Max Zwintzscher.
Nun soll seine Arbeit für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Hochschule Osnabrück nahm sich der Forschung an und arbeitet nun schon an der dritten Generation der Apfel-Birnen-Mischung.
Schmackhaft und widerstandsfähig
Die neue Frucht soll eine bessere Widerstandfähigkeit gegen Krankheiten besitzen. Damit könnte dann auch der Einsatz von Pestiziden verringert werden. Wichtig ist aber natürlich auch der Geschmack der neuen Kreuzung.
Beim Geschmack wollen wir Eigenschaften von Äpfeln und Birnen vereinen. Man kann sagen, dass Saftige von der Birne, das Knackige vom Apfel und das Süße wieder überwiegend von der Birne. Dazu kommt, dass sie natürlich auch eine gute Haltbarkeit haben soll. – Werner Dierendt von der Hochschule Osnabrück.
Die Konkurrenz ist dicht auf den Fersen
Die Forscher aus Osnabrück sind nicht die Einzigen, die auf der Suche nach einer Obstinnovation sind. Auch in Neuseeland wird schon zu dem Thema geforscht.
In Deutschland wird das Projekt mit 200.000 Euro für drei Jahre vom Bundesforschungsministerium unterstützt. Denn ein neues Produkt auf dem Lebensmittelmarkt könnte Deutschland einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bringen.
Es ist sehr wichtig, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Das bedeutet auch für die Obstbauern, dass sie für einige Jahre gute Preise erzielen können. – Werner Dierendt von der Hochschule Osnabrück.
Bei dem Projekt handelt es sich nicht um Gentechnik, sondern um eine Züchtung im klassischem Sinne. Das bedeutet, dass Pollen aus der Pflanze der Vatersorte auf die Blüte der Muttersorte übertragen werden.
Bis die neue Obstsorte im Supermarkt erhältlich ist, dauert es aber noch eine Weile: nach Angaben der Wissenschaftler bis zu 15 Jahren.
Über die neue Kreuzung aus Apfel und Birne hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Werner Dierend gesprochen. Er ist Professor für Obstbau an der Hochschule Osnabrück.
Redaktion: Nasti Neher