Keine Angst vor dem sterbenden Hai
Haie sind eine beliebte Beute, denn nach wie vor wird das Fleisch von Haiflossen als Delikatesse gehandelt und für horrende Summen verkauft. Beim so genannten „Finning“ werden Haien die Rückenflosse abgetrennt, danach landet das noch lebendige Tier im Wasser und ertrinkt qualvoll. Weltweit sind bis zu 500 Haiarten bekannt, doch in vielen Riffen sind sie funktional ausgestorben. Sie verlieren ihre natürliche Rolle im Ökosystem. Das kann schwerwiegende Folgen haben.
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Bis jetzt hat es nur wenige offizielle Zahlen zum Stand der Haipopulationen in Riffen rund um die Welt gegeben. Das internationale Forschungsprojekt Global FinPrint hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vorhandenen Haie zu zählen, um so Rückschlüsse für deren Schutz ziehen zu können. Herausgekommen ist Erschreckendes: In 20 Prozent der untersuchten Riffe wurde kein einziger Hai gesichtet. Das hat vor allem soziale Gründe.
Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer. Verschiedene Haischutzmethoden versprechen, dass sich Populationen von Haien erholen können.
Welche Rolle Haie in Riffen spielen und was gegen die Tötung von Haien getan werden kann, darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Leora Koch und detektor.fm-Redakteurin Marie Jainta. Sie hat dafür mit Aaron MacNeil gesprochen. Er ist einer der leitenden Forscher von Global FinPrint und Meeresbiologe an der Dalhousie University in Halifax, Kanada.