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Foto: Helmholtz Zentrum München
Bild: Modell des Insulin-inhibitorischen Rezeptors „Inceptor“ (schwarz) auf der Oberfläche einer Betazelle in der Bauchspeicheldrüse. | © Helmholtz Zentrum München

Forschungsquartett | 100 Jahre Insulin

Neue Wege gegen Diabetes

Vor 100 Jahren wurde Insulin entdeckt. Damit war die zuvor tödliche Krankheit Diabetes behandelbar. Heilbar ist die Krankheit aber bis heute nicht. Zwei aktuelle Forschungsprojekte wollen das ändern.

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München 


100 Jahre Insulin

1921. Diabetes ist eine Krankheit mit fast ausschließlich tödlichem Ausgang. Doch am 27. Juli 1921 gelingt den Medizinern Frederick Banting und Charles Best ein Durchbruch: Sie isolieren Insulin aus der Bauchspeicheldrüse eines Hundes und injizieren es Menschen mit Diabetes. Ein voller Erfolg und der Grundstein für die erste wirksame Therapie für Diabetes Typ 1 und 2.

Neuer Rezeptor entdeckt

Heute 100 Jahre später sind die  Therapiemethoden weiterentwickelt und erprobt, bergen aber noch immer ihre Tücken. Forschende des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung suchen deshalb nach alternativen Therapieansätzen für Diabetes Typ 1 und 2. Sie haben einen besonderen Rezeptor entdeckt, der helfen könnte sogenannte Betazellen, die Insulin produzieren, zu schützen und zu regenerieren.  

Der Vorteil dieser alternativen Therapie mit Fokus auf die Beta-Zellen besteht darin, dass man damit das Fortschreiten von Diabetes aufhalten oder sogar umkehren kann.

Heiko Lickert, Direktor des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung am Helmholtz Zentrum München

Heiko Lickert, Direktor des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung am Helmholtz Zentrum München© Helmholtz Zentrum München

Diabetes Typ 1 bei Kindern verhindern

Doch was, wenn man verhindern könnte, dass Diabetes Typ 1 bei Kindern überhaupt entsteht? Genau das untersucht ein internationales Forschungsprojekt unter der Leitung des Helmholtz Zentrums München und einer Initiative der Globalen Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes. Ein Ansatz: Kinder mit einem genetischen Risiko für Diabetes Typ 1 bekommen, noch bevor die Krankheit ausgebrochen ist, Insulin über die Nahrung verabreicht. So soll das Immunsystem ähnlich wie bei einer Impfung gegen die Krankheit desensibilisiert werden.

Wir beschäftigen uns damit, Diabetes Typ 1 präventiv zu verhindern. Langfristig müssen wir nicht nur bei einem, sondern bei verschiedenen Faktoren in frühester Kindheit ansetzen, damit die Krankheit Diabetes Typ 1 gar nicht erst entsteht.

Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München

Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München© Helmholtz Zentrum München

Welche Faktoren das sind, erzählt Medizinerin Anette-Gabriele Ziegert vom Helmholtz Zentrum München in dieser Folge des Forschungsquartetts. detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth hat mit ihr und dem Biologen Heiko Lickert vom Helmholtz Zentrum München über ihre jeweiligen Forschungsprojekte zur Behandlung von Diabetes gesprochen.

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