Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.
Tiere in Städten als Risikofaktoren
Biodiversität und eine mögliche Zunahme von Seuchen hängen zusammen. Viren wie das Coronavirus, aber auch Aids, Ebola und die Schweinegrippe sind vom Tier auf den Menschen übertragen worden. Das heißt: Je näher Mensch und Tier sich kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Übertragungen kommt. Das gilt für Haus- und Nutztiere gleichermaßen. Aber auch der Verzehr von Wildtieren erhöht das Risiko von Virusübertragungen beim Menschen.
Biodiversität als Prophylaxe
Hinzu kommt, dass durch die zunehmende Vernichtung von Ökosystemen Arten aussterben – oder dichter zusammenleben müssen. Das hat weitreichende Folgen: Denn Arten, die besser an die neuen Lebensbedingungen angepasst sind, können sich so schneller vermehren. Eine hohe Artenvielfalt bedeutet in dem Fall einen Schutz vor Virusübertragungen. Andererseits gibt es insbesondere in Gebieten mit einer hohen Biodiversität viele verschiedene Viren. Dringt der Mensch in diese Gebiete vor und nutzt Wildtiere als Nahrung, setzt er sich einem erhöhten Risiko aus.
Wie Virusübertragungen und die zunehmende Vernichtung der Biodiversität zusammenhängen, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Josef Settele gesprochen. Er ist Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Halle (UFZ). Durch den Podcast führt detektor.fm-Moderatorin Leora Koch.