Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO).
Ein grausamer Religionskrieg
Wie lange dauerte der Dreißigjährige Krieg? 30 Jahre! Das ist ja klar, dazu braucht man keinen Geschichtsunterricht. Was die meisten aber dort gelernt haben, ist, dass der Dreißigjährige Krieg ein Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken war, um ihre Vorherrschaft in Europa. Der Krieg nahm 1618 mit dem berüchtigten Prager Fenstersturz seinen Lauf und endete im Sommer 1648. Dabei hinterließ er ein zerrüttetes Europa, das sich nur sehr langsam von den grausamen Auseinandersetzungen und den Seuchen, die sich über Grenzen hinaus verbreiteten, erholen konnte.
Geprägt war der Dreißigjährige Krieg vor allem durch Söldner, die durch die Städte und Dörfer zogen und plünderten. Dabei wurde auch Kunst mitgenommen und wechselte so den Standort. Mit der Rolle von Kunst während des Krieges beschäftigt sich das internationale Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Bellum et Artes“ des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO).
Bellum et Artes
Zahlreiche Kunstwerke sind so durch ganz Europa gewandert und befinden sich heute in Kunstsammlungen weit weg von den Orten, wo sie geschaffen wurden. Auch neue Gemälde, Kupferstiche und Skulpturen sind in dieser Zeit entstanden. Die zeigen uns heute, wie die Menschen den Krieg erlebt haben und wie die Herrscher sich darstellten.
Über die Rolle von Kunst während des Krieges, diplomatische Geschenke und Kunstplünderungen spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Dr. Susanne Jaeger und Dr. Theda Jürjens. Die beiden arbeiten für das GWZO und haben die Ausstellung „Bellum et Artes“ kuratiert. Es geht auch darum, was wir dank der Kunst aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges heute lernen können.
Die Ausstellung „Bellum et Artes“ wird vom 8. Juli bis 4. Oktober 2021 im Residenzschloss Dresden zu sehen sein. Weitere Informationen findet ihr auf der Website der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.