Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin
Eine Art Supermikroskop
In Berlin steht mit BESSY II eine der weltweit fortschrittlichsten Anlagen zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung. Das ist eine spezielle Form elektromagnetischer Strahlung, die weltweit von Forschenden genutzt wird, um Strukturen und Prozesse sichtbar zu machen, die mit normalen Mikroskopen unsichtbar bleiben.
BESSY II, betrieben vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), ist im Wesentlichen ein Elektronenspeicherring. Elektronen werden hier nahezu auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und durch Magnetfelder gezwungen, scharf abzubiegen. Dabei geben sie hochenergetische Strahlung ab – die sogenannte Synchrotronstrahlung. Diese Strahlung ist extrem brillant und deckt ein breites Spektrum von Infrarot- bis hin zu Röntgenstrahlung ab.
Wie BESSY II die Wissenschaft verändert
BESSY II ermöglicht Durchbrüche, die unter anderem bereits bei der Erforschung des Coronavirus oder der Analyse der Himmelsscheibe von Nebra geholfen haben. In Zukunft wird sich die Anlage noch weiterentwickeln. Mit dem geplanten Bau von BESSY III will das HZB die Forschung noch weiter vorantreiben. Diese neue Generation des Elektronenspeicherrings soll eine noch höhere Brillanz erreichen und gleichzeitig energieeffizienter arbeiten.
Wie wird BESSY III die Forschung revolutionieren? Und welche Rolle spielt die Synchrotronstrahlung bei der Untersuchung von Materialien und Prozessen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit Redakteurin Esther Stephan. Experte in dieser „Forschungsquartett“-Folge ist Markus Ries. Er arbeitet als Physiker am Helmholtz-Zentrum Berlin und erklärt, wie BESSY III die Wissenschaft der Zukunft prägen wird.