Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft
Alles auf Anfang
Es fängt an vor 13,8 Milliarden Jahren mit einem winzigen heißen Punkt. Dann dehnt sich das Universum aus. Atome und Elementarteilchen entstehen nach ungefähr einer Sekunde, die ersten Sterne leuchten nach 100 Millionen Jahren. Die Dinosaurier lassen sich noch ein bisschen Zeit – ungefähr 12 Milliarden Jahre. Und nach einer sehr, sehr langen Zeitreise entwickelt sich vor ca. 200 000 Jahren dann der Homo Sapiens.
Das Universum breitet sich immer noch aus – wie lange, das ist unklar. Zum Ende des Universums gibt es verschiedene Theorien, darunter der Big Crunch, der Big Freeze oder der Big Rip.
… aber was war davor?
Eine große Frage ist bis heute noch unbeantwortet: Was war vor diesen 13,8 Milliarden Jahren? Manche gehen davon aus, dass es schlichtweg nichts gab, keine Zeit, keinen Raum, nichts. Anna Ijjas am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover ist anderer Meinung. Sie lehnt die Idee von einem Big Bang (Urknall) ab und geht stattdessen von einem Big Bounce (Urprall) aus. Demnach durchläuft das Universum regelmäßig bestimmte Phasen: es dehnt sich aus, dann zieht es sich wieder zusammen, es kommt zum Big Bounce und alles geht wieder von vorne los.
Warum kann die Hypothese von einem Big Bang nicht stimmen? Und wie kann es ein Universum geben, das gar kein Anfang und kein Ende hat? Darüber hat sich detektor.fm-Redakteurin Leora Koch mit Anna Ijjas unterhalten. Die Kosmologin forscht am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover an der Big Bounce Theory.