Kunststoffe – allgegenwärtige Alleskönner
Sie sind einfach überall: Kunststoffe oder Produkte, in denen Kunststoffe enthalten sind. Sei es die Ummantelung des Laptops, mit dem dieser Artikel geschrieben wird, sei es der Bürotisch, auf dem der Laptop steht oder der Bürostuhl, auf dem Mann oder Frau davor sitzt. Und das ist nur ein Bruchteil eines Beispiels für Kunststoffe.
Kunststoffe basieren auf Erdölverbindungen. Im Erdöl sind Gase enthalten, die sich chemisch zu Plastik synthetisieren lassen. Die zwei am häufigsten verwendeten Erdölkunststoffe sind Polyethylen und Polypropylen. Der Grundstoff sind kleine Kügelchen, so genanntes Granulat.
Erdölplastik ist kostengünstig und sehr leicht weiterzuverarbeiten. Man kann die Kügelchen einfach schmelzen und durch Gussverfahren in die gewünschte Form bringen.
Sein Siegeszug begann in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, mittlerweile werden rund 300 Millionen Tonnen Plastik jährlich verbraucht.
Biokunststoffe – Ein nachhaltiger Ersatz?
Plastik aber schadet Mensch und Umwelt, daher sucht man nach Alternativen. Biokunststoffe könnten ein nachhaltiger Ersatz für Erdölkunststoffe sein. Am Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung forschen Wissenschaftler im Bereich der Biokunststoffe.
Biokunststoffe bestehen aus nachwachsenden Ressourcen – etwa aus Mais. Ein Beispiel ist die Polymilchsäure (PLA). Das ist ein biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoff, der vor allem im Bereich der Verpackungen gewöhnliches Plastik ersetzen könnte. PLA hat einen besonderen Materialvorteil: Es lässt sich weitgehend recyclen, sodass deutlich weniger Müll anfällt, als beim gewöhnlichen Plastik.
detektor.fm-Reporter Max Heeke hat das Fraunhofer-Institut in Potsdam besucht und mit dem Bereichsleiter für Biopolymerforschung Johannes Ganster über Bioplastik gesprochen.