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Foto: paulaphoto / Shutterstock
Bild: paulaphoto | Shutterstock

Forschungsquartett | CO2-Verwertung

Für eine klimafreundliche Industrie

Um die Klimaziele der EU einzuhalten, müssen wir Wege finden, Treibhausgase zu reduzieren. Diesem Vorhaben widmet sich das Vivaldi-Projekt. Die Idee: CO2, das ohnehin als Abfall in der Industrie anfällt, wird in umweltfreundliche Chemikalien umgewandelt.

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Biobasierte Industrie

In 28 Jahren, also 2050, soll Europa klimaneutral sein. In acht Jahren sollen bereits 55 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 eingespart werden. Ein wichtiger Schritt Richtung Klimaschutz ist der Aufbau einer nachhaltigen Industrie. Gerade die Chemie-Industrie ist bisher nicht besonders umweltfreundlich. Denn fast alle chemischen Produktionen basieren bisher auf fossilen Brennstoffen wie Erdöl. Zudem fällt CO2 als Abfall an und wird in die Luft geblasen. Wie also kann eine erdölbasierte Industrie zu einer nachhaltigen, einer sogenannten biobasierten Industrie werden?

CO2-Verwertung

Genau dazu forscht das Vivaldi-Projekt. Unter der Leitung der Forschungsgruppe GENOCOV der Universitat Autònoma de Barcelona mit Albert Guisasola als Koordinator arbeiten 16 verschiedene Partner aus ganz Europa für vier Jahre zusammen. Die Idee: CO2-Emissionen aus der Industrie werden verwertet, um klimafreundliche Chemikalien für den Chemiesektor herzustellen.

CO2 wird aus einer industriellen Quelle abgegeben. Das kann eine Brauerei sein oder ein Gewerbe, das Holz verarbeitet. Dieses CO2 wird eingefangen und perspektivisch für die Weiterverarbeitung ans UFZ gebracht.

Falk Harnisch, Leiter der AG Elektrobiotechnologie am UFZ sowie Professor an der Universität Leipzig

Falk Harnisch, Leiter der AG Elektrobiotechnologie am UFZ sowie Professor an der Universität LeipzigFoto: Sebastian Wiedling / UFZ

Das CO2 wird dort und an anderen Standorten mithilfe von zwei Teilprozessen dann weiterverarbeitet: Es wird durch einen elektrochemischen und einen biologischen Prozess in vier organische Säuren umgewandelt. Diese können dann zum Beispiel für die Herstellung von Kosmetik oder Tierfutter verwendet werden. Neben der Reduktion und Weiterverwertung von CO2 gibt es noch einen weiteren wichtigen Vorteil: die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, aus denen das CO2 vorher gewonnen wurde.

Anwendung in der Industrie

Über diese Art des CO2-Recyclings in der Industrie und das Vivaldi-Projekt spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit dem Projektkoordinator Albert Guisasola vom Chemical Engineering Department an der Universitat Autònoma de Barcelona. Wie der elektrochemische Teil der CO2-Verwertung funktioniert, hat Falk Harnisch vom Department Umweltmikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (kurz: UFZ) in Leipzig detektor.fm-Redakteurin Alea Rentmeister erklärt. Sie hat außerdem mit Simone Bachleitner vom Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien über den zweiten, den biologischen Schritt der CO2-Verwertung gesprochen.

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